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China/Iran-betr.: Berichterstattung aus China

betr.: Berichterstattung aus China

Mein Freund und ich lesen seit einem Jahr die taz; wir finden Euch gut, nur in einem Punkt ärgern wir uns maßlos:

Ihr bringt seitenweise Berichte vom chinesischen Aufstand, und jetzt dem Niederschlag des Aufstandes, angereichert mit Fotos der gefangengenommenen Chinesen, auf den Straßen liegen Tote, ermordet vom Militär. Solche Menschenrechtsverletzungen geschehen seit zehn Jahren im Iran; es sind Zehntausende zum Tode verurteilt worden, einfach am nächsten Baum aufgehängt worden. Zwölfjährige Mädchen sind bei einer Demonstration gegen die Verschleierung abgeknallt oder zu Tode geknüppelt worden. Männer, Frauen und Kinder werden jeden Tag gequält, mißhandelt und einfach - ohne Kenntnis der Angehörigen in den Gefängnissen getötet. Schüler werden beim bloßen Lesen eines oppositionellen Flugblattes, einer Zeitung der Volksmudjaheddin zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet. Zu diesem Thema erscheint auf Euren Auslandsseiten ein kleiner, zehnzeiliger Artikel mit lediglich einer Statistik über die steigende Zahl der Todesopfer. Bilder dieses gemartertern, gebrochenen Volkes bringt man erst als ein Tyrann, ein Diktator wie Chomeini stirbt, und nur ein Fünftel der IranerInnen um ihn trauern. Wenn während einer Revolution jahrelang so viele Menschen umgebracht werden oder flüchten müssen, gibt es wohl - für meinen Partner und mich schockierend - so eine Art sich totlaufen. Konstante, grausame Menschenrechtsverletzungen jeglicher Art werden anscheinend mit der Zeit langweilig. Erbärmlich für unsere „zivilisierte westliche Welt“.

A.Reuter, Augsburg

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