: Fusionsgefahren
■ Hermes fürchtet „Kumul„-Risiken / Brasilien-Kredite ungedeckt
Hamburg (dpa) - Risiken für Großschäden bestanden schon immer, doch erst im vergangenen Jahr hat die Hermes Kreditversicherungs-AG in Hamburg „Kumulrisiken“ erkannt. Solche Kumuls, wie Hermes sie nennt, sind eine Folge der Konzentration in der Wirtschaft und damit einhergehend mehrerer versicherter Risiken bei einem großen Schuldner. Die Beispiele Klöckner + Co. (Duisburg) und coop AG (Frankfurt) haben, so Vorstandsvorsitzender Beuck vor der Presse, erneut gezeigt, daß es trotz guter Konjunktur große latente Risiken gebe. Für Kumulrisiken hat Hermes daher 1988 rund 50 Millionen DM Rückstellungen neu gebildet, die einschließlich 1990 auf 117 Millionen DM aufgestockt werden sollen.
Das Geschäftsjahr 1988 endete mit Brutto-Beitragseinnahmen von 420,5 Millionen DM. Aus 8,7 Millionen DM Jahresüberschuß werden wieder 18 Prozent Dividende an die Münchener Rückversicherung (etwas über 50 Prozent) und die Allianz (gut 25 Prozent) gezahlt.
Seit Beginn des Jahres bietet Hermes auch eine Ausfuhrkreditversicherung für die Privatwirtschaft an. Gedeckt wird aber weder im Osthandel noch in Brasilien.
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