: Vorläufig kein Dialog zwischen Israelis und Palästinensern in Straßburg
Straßburg (dpa) - Bei der zweitägigen Europaratsberatung über Friedensperspektiven im Nahen Osten mit Vertretern des Palästinensischen Nationalrats und israelischen Abgeordneten gab es am Donnerstag keinerlei Anzeichen für eine Dialogbereitschaft. Der israelische Likud-Abgeordnete Uzi Landau verließ am Donnerstag in Straßburg demonstrativ den Konferenzsaal, als ein Mitglied der vierköpfigen Delegation des Palästinensischen Nationalrats das Wort ergriff. Der zweite israelische Parlamentarier, Shevach Weiss von der Arbeiterpartei, verblieb hingegen auf seinem Platz.
Landau bedauerte der Presse gegenüber, daß Europa für die „Terrororganisation PLO den roten Teppich ausrollt“. Die Erklärungen der Palästinenser in Straßburg seien typische Propagandareden, die für europäische Ohren bestimmt seien.
An der vom Politischen Ausschuß der Parlamentarischen Versammlung des Europarates organisierten Tagung mit insgesamt 50 Teilnehmern sind vier Abgeordnete aus Ägypten und zwei Mitglieder des Obersten Sowjet aus Moskau beteiligt. Die USA, China, Syrien und Jordanien hatten die Einladung ausgeschlagen. Der Europarat will mit dieser Initiative eine Vermittlerrolle im Nahost-Konflikt spielen, um dem Ziel einer internationalen Friedenskonferenz näherzukommen.
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