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Massenflucht aus Kasachstan

Moskau (afp) - Die ethnischen Unruhen in der Stadt Nowi Usen im Südwesten der Sowjetrepublik Kasachstan, bei denen in den vergangenen Tagen vier Menschen getötet und etwa 50 verletzt worden sind, dauern weiter an. Flüchtlinge, die sich vor den gewalttätigen Ausschreitungen in Sicherheit bringen wollten, warteten am Donnerstag dichtgedrängt auf dem Flugplatz der Stadt. Die Ausschreitungen in Nowi Usen, die am Wochenende nach einem Volksfest begonnen hatten, richteten sich vor allem gegen Siedler aus dem Kaukasus.

Die kasachischen Demonstranten forderten ein Ende der Lebensmittelrationierung, den Abzug der Polizei und die Deportation von Gastarbeitern aus Armenien, Aserbaidschan und kaukasischen Nachbarregionen, die in der unwirtlichen Ölförderregion am Kaspischen Meer einträglichen Privathandel betrieben, so das Parteiorgan 'Prawda‘.

Auch versuchten sie, die Gastarbeiter in der Öl- und Gasindustrie einzuschüchtern. Diese weigerten sich jedoch, ihre Arbeit aufzugeben. Mehr als 600 Personen kaukasischer Abstammung wurden nach Angaben der Armeezeitung 'Krasnaja Swesda‘ bereits in den nördlichen Kaukasus evakuiert.

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