: High-Tech-Bildung studiert
■ Arbeiterkammer stellte Untersuchung vor
Wer geglaubt hat, daß die betriebliche Einführung neuer Technologie in Form computergesteuerter Maschinenparks eine qualifizierte Weiterbildung nach sich zöge, muß sich nun eines Besseren belehren lassen: „Eine große Diskrepanz zwischen Qualifikationsanforderung und durch die Unternehmen geleistete Qualifikation“ konstatiert eine Studie, die gestern in der Arbeiterkammer vorgestellt wurde. Im Auftrag des Kooperationsbereiches Universität Bremen/Arbeiterkammer und des Arbeiter-Bildungs-Centrums (ABC) ging Ruth Kayser in 22 vornehmlich metallverarbeitende Betriebe in Bremen. Ergebnis ihrer Untersuchung: Die Unternehmen investieren zwar munter in die Neuen Technologien, aber viel zu wenig in die berufliche Weiterbildung der Arbeitnehmer. Es ist, so Kayser, gängige Praxis, daß bei Ein
führung neuer Computer ein Mitarbeiter auf einen Bedienerlehrgang der Herstellerfirma geschickt wird, der seinerseits den Kollegen sein gerade erworbenes Wissen vermitteln muß. Wer mehr erfahren will, muß sich im Selbststudium durch die Bedienungshandbücher quälen. Kosten und zeitaufwendige außerbetriebliche Schulungen oder adäquate innerbetriebliche Lehrgänge unterbleiben. Das hat zur Folge, daß die Industrie die Anforderungen, die sie an die Qualifikation ihrer neuen Arbeitnehmer stellt, für ihren Mitarbeiterstamm in der Weiterbildung weitgehend nicht erfüllt. Die Unternehmer wüßten selber nicht, was in ihrem Interesse wäre, meinte Heiner Heseler, Projektleiter in der Kooperationsstelle.
Die Broschüre ist bei der Arbeiterkammer Bremen, Bahnhofstr. 32 zu haben.
mad
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen