Mehr Geld für die Armen

■ Wohlfahrtsverbände begrüßen neues Sozialhilfemodell / Senat: 17,6 Millionen Mehrausgaben

„Letztlich kommt es nur darauf an, daß unter dem Strich für die Betroffenen mehr Geld herauskommt.“ Peter Galperin und seine Kollegen

von der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtsverbände in Bremen meldeten sich jetzt zu Wort, nachdem die Arbeits und Sozialminister der Länder sich am Freitag einmütig auf ein neues Bedarfsbemessungssystem der Sozialhilfe verständigt hatten (vgl. Taz v. 23./24.6.) Die leitenden Manager der freien Wohlfahrtsverbände begrüße n ausdrücklich das neue Statistikmod

ell, das den bisher

geltenden Warenkorb spätestens 1990 ablösen wird - sofern die Länderkabinette zustimmen.

Nach Ansicht der Wohlfahrtsverbände könnten den Sozialhilfeempfängern mit dem neuen Bemessungssystem mindestens um 12 % höhere Regelsätze, für die bisher besonders

unterversorgte Gruppe der Kinder unter sechs Jahren sogar 25 % mehr gewährt werden - allerdings nur, wenn das neue Modell stufenlos übernommen wird.

Die Wohlfahrtsverbände sehen in der Einführung des Statistikmodells „einen Schritt in die richtige Richtung“,

so deren Vorsitzender, Pas

tor Manfred Schulken. Die Tücken, weiß er'wird die neue Systematik erst in der Umsetzung zeigen. Aber: „Die Wohlstandsgesellschaft kann sich bei ihrem Wirtschaftswachstum an ihrem Ende keine Menschen leisten, die bei den Behörden um eine mickrige Sozialhilfe antichambrieren

müssen.“ Von über 3 Millionen Bundesbürgern, die einen Anspruch auf Sozialhilfehaben, leben in Bremen rund 40.000 Hilfeberechtigte. Nach ersten Schätzungen des Senats werden sie mit Einführung des neuen Bemessungssystems rund 17,6 Millionen Mark mehr aus der Kasse Bremens erhalten als bisher. Wären im Vorgriff auf das neu

e Modell schon mit der diesjährigen turnusgemäßen Regelsatzerhöhung die Kinder unter