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Inlingua-Lehrer erfolgreich

■ Sprachlehrer und GEW setzen Tarifverhandlungen durch / Solidarität von anderen Organisationen mit Lehrkräften

Kurz, aber vorerst erfolgreich waren die Arbeitskampfmaßnahmen der MitarbeiterInnen der Inlingua -Sprachschule am Kurfürstendamm. Die Schulleitung willigte in einem ersten Tarifgespräch in die Forderungen von Belegschaft und GEW ein. Die Zeitverträge aller MitarbeiterInnen sollen demnach verlängert werden. Der Leiter der Schule, der Schweizer Robert Bacon, verpflichtete sich in einer Vereinbarung zudem, bis spätestens 5.Juli ein Angebot zur Erhöhung der Stundenlöhne vorzulegen. Die GEW hat im Gegenzug zugesichert, bis zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Arbeitskampfmaßnahmen einzuleiten. Bislang mußten die LehrerInnen bei Inlingua mit einem durchschnittlichen Stundenlohn von 17 Mark brutto auskommen. Damit liegt die Bezahlung nach Angaben der GEW deutlich unter dem Durchschnitt anderer Sprachschulen.

Auch ihrer Abneigung gegen Tarifverträge will die „Bacon GmbH“ nun ein Ende machen. Beide Seiten vereinbarten, bis 19.Juli Einigung in den wesentlichen Punkten des Manteltarifvertrages zu erzielen. Noch vor zwei Wochen hatte die Schulleitung ein vereinbartes Tarifgespräch mit der Begründung platzen lassen, man wolle „aus grundsätzlichen Erwägungen“ überhaupt keinen Tarifvertrag. Daraufhin trat ein großer Teil der Belegschaft in einen Warnstreik; die GEW setzte dem Schulleiter eine Frist, die dieser schließlich auch einhielt.

Das Lehrangebot der Inlingua-Sprachschule konzentriert sich seit über einem Jahr auf Sprachkurse für Aussiedler, die von Arbeitsamt finanziert werden. Die MitarbeiterInnen hatten besonders scharf kritisiert, daß die Arbeitsbedingungen auch dann nicht verbessert wurden, als Inlingua ab 1.Januar vom Arbeitsamt deutlich höhere Beiträge pro Aussiedler und Kurs erhielt. Die Qualität des Unterrichts, so eine Mitarbeiter, leide nicht nur unter der schlechten Bezahlung der Lehrkräfte, sondern auch an überfüllten Klassen.

Das plötzliche Einlenken der Schulleitung erklärt Betriebsrat Peter Luczak unter anderem mit der Solidarität mehrerer Organisationen und Einzelpersonen, die sich auch in Briefen an die Schulleitung gewandt hätten. Offenbar sei es auch immer schwerer, unter diesen Bedingungen Arbeitskräfte zu finden. Das vorläufige Verhandlungsergebnis verbuchte er als vollen Erfolg. „Die zwei Stunden Warnstreik haben sich gelohnt.“

anb

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