: Österreich sucht EG-Anschluß
■ Große Parlamentsmehrheit beauftragt Regierung mit Verhandlungen über EG-Beitritt / Neutralität soll vertraglich abgesichert werden / Langer und schwieriger Entscheidungsprozeß in der EG
Wien (dpa) - Das österreichische Parlament hat das Startsignal für ein Beitrittsgesuch in die Europäische Gemeinschaft gegeben. Die Abgeordneten der sozialistisch -konservativen Regierungskoalition und der rechten Freiheitlichen Partei beauftragten die Regierung, Verhandlungen über einen EG-Beitritt „unter völkerrechtlicher Absicherung der Neutralität“ aufzunehmen. Die Grünen stimmten gegen diesen Schritt, weil „ein Vollbeitritt zur EG mit der Neutralität nicht vereinbar ist“. Der sozialistische Bundeskanzler Franz Vranitzky stellte fest, es sei „Optimismus, aber keinesfalls Euphorie“ angezeigt. Der konservative Außenminister Alois Mock erklärte: „Wir wollen nicht Europäer zweiter Klasse sein.“
Kaum jemand rechnet damit, daß eine endgültige Entscheidung über das Beitrittsansuchen vor der Verwirklichung des europäischen Binnenmarkts im Jahr 1992 fallen kann. EG -Politiker hatten wiederholt darauf hingewiesen, daß die europäische Integration zur Zeit im Vordergrund stehe. Bei Beitrittsgesuchen erarbeitet die EG-Kommission einen umfassenden Bericht, was normalerweise mehrere Jahre dauert. Erst dann entscheidet der Ministerrat über die Aufnahme von Beitrittsverhandlungen. Ein eventueller EG-Beitritt muß in Österreich noch in einer Volksabstimmung gebilligt werden.
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