piwik no script img

Jedem seine eigene Mailbox-betr.: "Selbst am Hochzeitstag in der Mailbox", taz vom 29.6.89

betr.: „Selbst am Hochzeitstag in der Mailbox“, taz vom 29.6.89

Du stellst in Deinem Artikel die Mailboxszene im Prinzip richtig dar: viel Medium und äußerst wenig authentische Botschaft. Dennoch treibst Du aber ingesamt eine pauschale, ja ungerechte User-Schelte.

Es gibt einmal den computertechnischen Informationsaustausch, der sehr demokratisch und szenesolidarisch (zumindest im Fidonetz) funktioniert und den wir nicht gleich bespötteln oder pathologisieren sollten, nur weil er unpolitisch ist. Gegenfrage: Wären SozialwissenschaftlerInnen zu einem vergleichbaren Informationsaustausch bereit?

Was das Zerberus-Netz betrifft, stimmt es, daß hier die Nachrichten meist nur wiederholen, was in anderen Medien vorher da war, und daß die User nur konsumieren. Aber immerhin, die Sysops haben keine Redaktionsstäbe und erhalten kein Geld, und dennoch haben viele den Anspruch, eine inhaltiche, themenbezogene Diskussion zu entfachen.

Nebenbei, was tun denn die taz-LeserInnen anderes, als Eure Artikel zu konsumieren? Wieviel aktive Diskussion erhaltet Ihr zurück, und wie qualitätvoll ist das?

(...)

Heino Apel, Frankfurt am Main

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen