: Grüne Altenpolitik-betr.: "Graue Panther auf dem Sprung in die Parteigründung", taz vom 23.6.89
betr.: “'Graue Panther‘ auf
dem Sprung in die Parteigründung“, taz vom 23.6.89
Die „Grauen Panther“ sind ein unabhängiger Verein, dessen Selbständigkeit auch durch Sprachrohrverträge mit den Grünen auf Bundesebene und in verschiedenen Ländern in der Vergangenheit nicht eingeschränkt war.
Angesichts der anstehenden Verhandlungen über Vertragsverlängerungen und/oder -erweiterungen stellt sich uns jedoch zunehmend die Frage, ob dieses Verhältnis nicht ins Ungleichgewicht gerät. Die Forderungen der „Grauen Panther“ an eine zukünftige Zusammenarbeit, insbesondere bei den Landtagswahlen 1990 in NRW sind geradezu atemberaubend. Selbst wenn Trude Unruh es verstanden hätte, mit Hilfe ihres Bundestagsmandates die „Grauen Panther“ zu größerer Geschlossenheit und bundesweiter Repräsentanz zu führen, so könnten doch Grundsätze grüner innerparteilicher Demokratie nicht außer Kraft gesetzt werden.
Für uns in NRW kann die Konsequenz aus den Erfahrungen mit Trude Unruh nur heißen: eigene sachkundige altenpolitische Programmatik aufbauen und dabei praktische Formen guter Zusammenarbeit auf lokaler Ebene fortsetzen. Dazu liegt ein Antrag unseres Kreisverbandes für den nächsten Landesparteitag am 20.8.89 in Wuppertal vor.
In Anbetracht der vorliegenden „Grauen-Panter„-Forderungen an ein bundesweites Fortbestehen der Allianz können wir nur feststellen:
Grüne Altenpolitik ohne Trude Unruh wird zu einem Zugewinn an innerparteilicher Demokratie. Dieses Bündnis war kein Vorbild für unsere Zusammenarbeit mit Initiativen und Basisorganisationen.
Jens Petring, Die Grünen, Kreisverband Wuppertal
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