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Fehlende Sorgfalt-betr.: "Alice Schwarzer auf Spitzeljagd", taz vom 28.6.89, Leserbriefe, taz vom 3.7.89

betr.: „Alice Schwarzer auf Spitzeljagd“, taz vom 28.6.89, Leserbriefe, taz vom 3.7.89

Mit Erstaunen haben wir die LeserInnenbriefe unter dem Titel „Stimmungsmache“ gelesen.

In der taz-Berichterstattung von Helwert/Jakobs/Gaserow sind alle Anhaltspunkte, die Alice Schwarzer für einen V -Mann-Verdacht präsentiert hat, mit korrekten Tatsachenhinweisen widerlegt worden. Das einzige plausible Verdachtsmoment „Uli D. ist verschwunden, und es wird nicht nach ihm gefahndet“, hat Alice selbst - in der taz vom 30.6.89 - zurücknehmen müssen. Die massiven Ermittlungsmaßnahmen gegen Uli D. sollen jetzt eine Staatsschutzkomödie zur Strickung einer Legende sein. Auch dies wird von Alice durch nichts belegt.

Die 'Emma'-Geschichte ist durch und durch unseriös. Wenn Frau Helwerth „Rufmord“ gegen Uli D. moniert, kann man ihr nur zustimmen. Ob Frau Helwert damit noch eigene journalistische oder persönliche Interessen gegen die 'Emma‘ -Herausgeberin verfolgt, ist uns solange egal, wie sie sich an die Tatsachen hält.

Der Leserbriefschreiberin Manu Giese, die eine Widerlegung des V-Mann-Verdachts seitens der taz-Redaktion vermißt, ist vorzuhalten: Es ist gerade das fatale an einem solchen Verdacht, daß er niemals restlos widerlegt werden kann. Gerade darum muß so große Sorgfalt von denen erwartet werden, die einen V-Mann-Verdacht in die Welt setzen. An dieser Sorgfalt hat es Alice fehlen lassen.

Wir verweisen auf unsere Gegendarstellung und die Kritik des Strobl-Anwalts Hartmut Wächter, die in der 'clockwork 129 a‘ Nr. 16 abgedruckt sind.

Kölner UnterstützterInnen für Ingrid Strobl

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