: Streik im öffentlichen Dienst - Verhaftungswelle auf Sri Lanka
Colombo (dpa/ips) - Die srilankischen Streitkräfte gehen verstärkt gegen die verbotene linke Volksbefreiungsfront (JVP) vor. Mindestens 100 Verdächtige sind bis Freitag bei Razzien der Streitkräfte in Colombo und Vororten der Hauptstadt nach offiziellen Angaben festgenommen worden. Mindestens 20 Menschen sind seit Donnerstag abend durch die Guerilla getötet worden, erklärte die Polizei. Das Militär hat nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium Befehl, scharf gegen die JVP vorzugehen. Die Armee hatte bereits am Donnerstag Vollmacht erhalten, auf mutmaßliche Aufrührer zu schießen. Angeblich sei die öffentliche Ordnung bedroht.
Am Vorabend hatte der Transportminister erklärt, mehr als 52.000 Busfahrer und andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes würden von „unsichtbaren Kräften“ bedroht, weil sie einen einmonatigen Streik beenden wollten. Rund 120 Busfahrer seien bereits getötet worden.
Die links-nationalistische Bewegung, die sich hauptsächlich aus Kreisen der singhalesischen Bevölkerungsmehrheit rekrutiert, hat in der vergangenen Zeit ihre Agitationsziele geändert. Richtete sie noch im Vorjahr ihre Proteste vor allem gegen die regierende Vereinte Nationalpartei (UNP) und gegen die im Nordwesten des Landes stationierten 40.000 indischen Truppen, so bezieht sie jetzt Streiks in ihre Proteste mit ein. Die Busarbeiter fordern eine Anpassung ihrer Löhne an den Index der Lebenshaltungskosten und den Abzug aller Truppen aus den Busgaragen.
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