piwik no script img

Frech, Krumm, Ölig, High: Säbeltänze, Bewegter Frieden, Kaugummi-Power, Gemeine Tour, Armer Dagobert

war klasse und verdient Hochachtung“, schwadronierte der Tauberbischofsheimer d'Artagnan Emil Beck drauflos und meinte dabei keineswegs den Tennisspieler. Die Rede war von Boris Stavrev, dem Bundestrainer der Säbelfechter, dessen Schützling Felix Becker (sic!) bei den Weltmeisterschaften in Denver/USA die Bronzemedaille gewonnen hatte. Zuvor hatte das erfolgreiche bundesdeutsche Team bereits Gold (Alexander Koch/Florett), Silber (Anja Fichtel/Florett) und Bronze (Zita Funkenhauser/Florett) gewonnen. Da grauste sich sogar der sonst so unerschütterliche Emil Beck: „Das ist selbst mir unheimlich.“ BEWEGTER FRIEDEN: In Paris begaben sich rund 130 Sportler und Sportlerinnen auf die erste Etappe der „Friedensstafette des Sports 1989“, deren TeilnehmerInnen am 6. August in Moskau von Raissa Gorbatschowa empfangen werden. Am 15. Juli findet in der Frankfurter Eissporthalle der bundesdeutsche Höhepunkt der Stafette statt. Bei einem großen, vielfältigen Sport-, Kultur- und Friedensfest werden unter anderem Konstantin Wecker, verschiedene Muskikgruppen, zahlreiche berühmte Sportler und, last, not least, Katja Ebstein bekannt durch langjähriges, ungebrochenes friedenspolitisches Engagement (Im Leben, im Leben, geht mancher Schuß daneben) - für Furore sorgen.

KAUGUMMI-POWER: Durch ein 2:0 gegen TuS Ahrbach gewann die SSG 09 Bergisch Gladbach ihre neunte deutsche Meisterschaft im Frauenfußball. Beide Treffer erzielte Marion Flues, die eindrucksvoll die torstiftende Wirkung des Kaugummikonsums demonstrierte. Weder beim erfolgreichen Schuß noch beim anschließenden Jubel stand ihr Mundwerk auch nur eine Sekunde lang still, und sie darf nun auf ein lukratives Werbeangebot aus der Kaugummmibranche hoffen. GEMEINE TOUR: Der Belgier de Wilde gewann am Samstag die siebte, 258,5 Kilometer lange Etappe der 76. Tour de France. Vor dem heutigen Aufstieg in die Pyrenäen hatten die Fahrer mit äußerst widrigen Bedingungen zu kämpfen: Sturm, Regen und Kälte sorgten dafür, daß selbst so starke Fahrer wie der Kolumbianer Fabio Parra zeitweilig den Anschluß an das Feld verloren. Das gelbe Trikot behauptete Greg Lemond mit fünf Sekunden Vorsprung vor Laurent Fignon. ARMER DAGOBERT: Nicht Dagobert Duck, sondern der Japaner Yoshiaki Tsutsumi ist der reichste Mann der Welt. Auf mindestens 15 Milliarden Dollar schätzt das US -Wirtschaftsmagazin 'Forbes‘ das Vermögen des 55jährigen, der damit knapp vor seinem Landsmann Mori, einem ehemaligen Professor der Wirtschaftswissenschaften, liegt. Bleibt eine Frage: Wo sind Dagoberts Quintillionen geblieben?

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen