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Mehrfronten-Krieg im Libanon geht weiter - Gespräche erfolglos

Beirut (afp) - Trotz aller Versicherungen, an Waffenstillstand und Friedensbemühungen festzuhalten, gingen auch am Wochenende die Kämpfe zwischen den Bürgerkriegsparteien im Libanon weiter. In den Straßen des moslemischen Westteils Beiruts sowie seiner schiitischen Vororte im Süden lieferten sich Milizionäre der beiden rivalisierenden Schiiten-Gruppen, der prosyrischen Amal und der proiranischen Hizbollah, das gesamte Wochenende über mit Automatikwaffen und Panzerfäusten heftige Straßenschlachten, bei denen jedoch nach Angaben der Polizei niemand getötet wurde. Gleichzeitig beschoß die syrische Artillerie erneut die Küste der christlichen Enklave.

Unterdessen wurden die Vermittlungsbemühungen in beiden Konflikten fortgesetzt, schienen aber an einen toten Punkt gelangt zu sein. Während das arabische Dreierkomitee, das Christen und prosyrische Milizen aussöhnen soll, am Samstag in Algier tagte, trafen sich Amal-Chef Nabih Berri und mehrere Hizbollah-Führer erstmals am Sonntag zu Verhandlungen.

Zum Abschluß des Treffens der Dreier-Koalition wurden lediglich weitere Beratungen in Syrien anberaumt und ein „baldiges“ Treffen des libanesischen Parlaments - außerhalb Libanons - in Aussicht gestellt.

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