: Ruhrfestspielensemble bleibt
■ Eine Erklärung des DGB-Vorstandes
Das Ensemble der Ruhrfestspiele Recklinghausen soll erhalten bleiben. Dies erklärte am Montag Lothar Zimmermann, Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) und Aufsichtsratsvorsitzender der Festspiele. Die Schauspieltruppe des traditionellen Kulturfestivals war durch ein Gutachten in die Kritik geraten, wonach das Ensemble die künstlerischen Erwartungen nicht erfüllt habe, finanziell ineffizient und so zur Belastung der Festspiele geworden sei.
Derzeit fehlen den Ruhrfestspielen mit ihrem Etat von rund 6,5 Millionen Mark etwa 1,6 Millionen Mark. Zimmermann erklärte in einem Interview der DGB-Zeitschrift „Quelle“, die Stadt Recklinghausen prüfe eine stärkeres finanzielles Engagement, und der DGB wolle die Gewerkschaften zu mehr Zahlungen bewegen. DGB und Stadt sind gemeinsame Träger der kurz nach Kriegsende gegründeten Ruhrfestspiele.
Die künstlerische Leitung der Ruhrfestspiele künftig einem unabhängigen Intendanten zu übertragen, wie es auch das Gutachten des früheren Berliner Kultursenators Dieter Sauberzweig gefordert hatte, nannte Zimmermann „kulturpolitisch besonders bedeutsam“. Ihm sollten je ein nebenamtlicher Geschäftsführer des DGB und der Stadt Recklinghausen zur Seite stehen.
Bereits bei der Eröffnung der 43. Ruhrfestspiele am 1. Mai hatte DGB-Chef Ernst Breit die gewerkschaftliche Verpflichtung gegenüber dem Festival als „Aushängeschild“ und Gegengewicht zur kommerziell orientierten Kultur- und Freizeitindustrie unterstrichen. Gegen Überlegungen zur Abschaffung des Ruhrfestspiel-Ensembles hatten auch die Intendanten zahlreicher nordrhein-westfälischer Bühnen protestiert.
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