Verzeihung den Vergewaltigern!

■ Betr.: „K. - diesmal für neun lange Jahre hinter Gitter“, taz vom 12.7.89

Schon die Überschrift ist ein Verrat an jeder Frau und ein Zeugnis der Sympathie für den Vergewaltiger - wie kann eine Frau einen solchen Artikel fertigbringen. „Neun LANGE Jahre“ - für eine vergewaltigte Frau ist ihr ganzes Leben vergewaltigt!

Dieser Mann, der mindestens zwei Frauen vergewaltigt hat, scheint während der Verhandlung tatsächlich so „beredt, intelligent“ aufgetreten zu sein, daß er sogar die taz -Berichterstatterin um den Finger gewickelt hat. Warum wird seine ans Herz gehende Kindheit auf 1/5 des Platzes ausgebreitet, der dafür hätte genutzt werden können, z.B. zu überlegen, was der Typ in Thailand gemacht hat! Thailand, wo der Frauenhandel blüht!

Seine „schwersten Taten“ sind taz-sächlich zuerst einmal Banküberfälle!!, nach einem langen Absatz folgen die Vergewaltigungen. Seine „Offenheit“ war nichts anderes als eiskaltes Kalkül, um sein Strafmaß zu mindern, und nicht, wie in der taz zu lesen stand, um den Frauen das Leid, das er ihnen tausendfach angetan hat, einmal zu ersparen.

Am Rande: Es wurde sich nicht auf neun Jahre „eingependelt“, sondern es wurde auf das geforderte Mindeststrafmaß eingegangen.

Das war einer der unfaßbarsten Artikel, die wir je gelesen haben!

Die betroffenen Frauen werden durch den Artikel nochmal vergewaltigt. Hoffentlich haben sie ihn nicht gelesen!

Das autonome Frauenplenum der Uni Bremen

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