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USA wollen ins „Europäische Haus“

Den Haag (dpa) - Nach dem zweiten Europa-Ausflug in nicht einmal zwei Monaten ist der Einrichtungsvorschlag des amerikanischen Präsidenten George Bush für das „Europäische Haus“ komplett. Einer der Bewohner wollen die Vereinigten Staaten sein, wie Bush klarmachte, und zwar mindestens „im nächsten Jahrhundert“.

Der „Partnerschaft in der Führung“, die er dem westlichen Teil auf der Reise nach Rom, Brüssel, Bonn und London Ende Mai, Anfang Juni anbot, folgte das Angebot zur Partnerschaft mit dem reformwilligen Osten. Der Präsident hat nach amerikanischer Auffassung in Polen und Ungarn die „Bush -Doktrin“ von der West-Ost-Annäherung auf der Grundlage westlicher Werte mit Leben erfüllt; der Wirtschaftsgipfel der „Großen Sieben“ in Paris habe sie unterstützt.

Hinter dem Eisernen Vorhang machte Bush zwei Dinge klar. Nummer eins: Der Westen will nur dann helfen, wenn politische und wirtschaftliche Reformen miteinander einhergehen. Nummer zwei: Mit seiner Hilfe und Ermunterung will Bush kein Bedrohungsgefühl im Kreml erregen. Er unterstützte in Polen Staatschef Wojciech Jaruzelski und in Ungarn die Kommunistische Partei. Scowcroft sagte in einem Interview, Jaruzelski sei „ein ganz anderer“ als 1981, als er das Kriegsrecht verhängte, nämlich jetzt ein Mann der politischen Öffnung.

Im Westen unterstützte Bush die westeuropäische Einigung auch im politischen und militärischen Bereich sowie den freien Binnenmarkt. Ein offener Handel sei dabei unverzichtbar. Der Schlüssel liege darin, „die kollektive Stärke des Westens in unser aller Anliegen zum Tragen zu bringen“.

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