: Unternehmerinstitut: Zu wenig Umweltausgaben
■ IDW: Ökologiemaßnahmen hinken hinter Wachstum her
Köln (ap) - Die Umweltschutzausgaben der zehn größten westlichen Industrieländer halten mit dem Wirtschaftswachstum nicht Schritt. Während das Bruttosozialprodukt seit 1980 jährlich nominal um 7,8 Prozent gestiegen sei, hätten die Umweltschutzausgaben jährlich nur um ein Prozent zugenommen, hieß es in einer am Montag veröffentlichten Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft. Nur in den Niederlanden seien die Aufwendungen bei der Umwelttechnik schneller gestiegen als das Sozialprodukt. Die Bundesrepublik habe „praktisch Gleichschritt“ bewahrt.
Die zehn größten westlichen Industrieländer gaben nach Angaben der Kölner Wirtschaftsforscher im vergangenen Jahr umgerechnet 171 Milliarden Mark für den Umweltschutz aus. Dies seien rund 0,7 Prozent des Bruttosozialprodukts. Nur die Niederlande, Kanada und die Bundesrepublik hätten mehr als ein Prozent ihres Sozialprodukts für den Umweltschutz ausgegeben. In der Reihenfolge ihres Anteils kamen dann nach den Angaben der Forscher die USA, Dänemark, Großbritannien, Japan, Schweden, Frankreich und Italien.
In allen Ländern hat sich nach Angaben des Kölner Instituts im Umweltschutz eine typische Arbeitsteilung zwischen Staat und Wirtschaft durchgesetzt: Während sich die Industrie auf die Luftreinhaltung konzentriere, kümmere sich der Staat um den Gewässerschutz. Überall wüchsen auch die staatlichen Ausgaben für die Müllbeseitigung.
Für die neunziger Jahre erwarten die Forscher angesichts des wachsenden Umweltbewußtseins einen überproportionalen Anstieg der Ausgaben. Wenn die Industrieländern ihre Ausgaben für die Umwelt auch nur auf ein Prozent des Sozialprodukts aufstockten, erhöhe sich das Volumen um 100 Milliarden auf rund 271 Milliarden Mark, errechneten die Forscher.
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