: Die Anderen: Liberation zu Thatchers letzte Chance / The Independent: Gorbatschow nur schwer absetzbar
Liberation
Thatchers letzte Chance
Die Kabinettsumbildung war zwar erwartet worden, aber die Eiserne Lady hat ein regelrechtes politisches Erdbeben ausgelöst. Diese verjüngte und auf eine einheitlichere Linie eingeschworene Regierung ist ihre letzte Trumpfkarte. Die Inflation, das Hauptproblem der Tories, hat 8,3 Prozent erreicht, einen der höchsten Inflationssätze der EG. Immer mehr Lohnforderungen werden laut. Die Privatisierungsprojekte für Wasser und Strom kommen nicht voran, und die Kluft zwischen Norden und Süden wird immer tiefer.
The Independant
Gorbatschow nur schwer absetzbar
Wenn die Männer der harten Linie versuchen sollten, sich Gorbatschows zu entledigen, würden sie vor einer schwierigeren Aufgabe stehen als die Verschwörer gegen Chruschtschow. Eine Revolte im Politbüro oder im Zentralkomitee kann den Generalsekretär stürzen. Aber sie kann nicht den Präsidenten entlassen. Gorbatschow beharrt darauf, daß die Streikenden für die Perestroika sind. Das ist nicht ganz richtig: Die Streiks sind auch Ausdruck eines allgemeinen, wachsenden Mißtrauens. Was die Vertreter der alten Garde angeht, so fühlt das Volk nicht nur Mißtrauen, sondern zeigt eindeutige Feindseligkeit. Jetzt, wo die Arbeiter ihre Macht gefühlt haben, könnten sie bei jedem Versuch, die Uhr zurückzustellen, auf die Straße gehen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
