: Aus dem Innern des ANC
■ Das Hauptquartier der südafrikanischen Befreiungsbewegung „African National Congress“ liegt in Sambias Hauptstadt Lusaka / Die Organisation, die als Gegenspieler des Apartheid-Regimes international anerkannt ist, hat im Exil eine gutfunktionierende soziale Infrastruktur für Flüchtlinge vom Kap aufgebaut und bildet in Lagern in Tansania Guerilla für den bewaffneten Kampf aus, der Pretoria an den Verhandlungstisch bringen soll / Der Presse gegenüber ist die Führung, ohne die im Post-Apartheidstaat nichts geen wird, immer noch äußerst zurückhaltend
Hans Brandt
Hier irgendwo.“ Der Taxifahrer sieht sich etwas unsicher um. Wir stehen in einer Gasse, kaum breiter als ein Auto. Verschiedene Tore führen in die Hinterhöfe der Geschäfte auf der Cairo Road, der heruntergekommenen Prunk- und Hauptstraße von Sambias Hauptstadt Lusaka. Ein paar Jugendliche lungern herum. Einige Fußgänger schlängeln sich zwischen den müllgefüllten Pfützen durch.
Rechts sieht man eine hohe Mauer mit Stahltor, ziemlich angerostet, aber halb offen. Im Hof sind einige Autos zu sehen, links eine langgestreckte Baracke mit Veranda, quer dazu im Hintergrund kauert ein niedriges, hellblaues Gebäude. Hier wird gebaut. Arbeiter heben gerade das Fundament für die Mauern eines zusätzlichen Raumes aus. Einige Leute sitzen auf der Veranda.
„Eyta!“ begrüße ich zögernd einen der beiden Jugendlichen, die scheinbar gelangweilt im Toreingang stehen. „Eyt!“ grüßt er zurück. Er hat mich verstanden. Hier ist es. „Ist Tom Sebina da?“ frage ich. Er zuckt mit den Schultern. Ich gehe in den Hof.
Das Hauptquartier in einer Gasse
Der „Afrikanische Nationalkongreß von Südafrika“ (ANC) ist die wohl älteste Befreiungsbewegung der Welt. Der ANC wird als wichtigster Gegenspieler des Apartheid-Regimes international anerkannt. Er hat mehr Auslandsvertretungen als das südafrikanische Regime, darunter eine UNO-Mission und ein Büro in Bonn. Die Organisation betreut Tausende von südafrikanischen Flüchtlingen in aller Welt, hat eigene Farmen, Schulen, Flüchtlingslager und Krankenhäuser, bildet Tausende von Guerillas in geheimen Lagern aus und führt einen blutigen bewaffneten Kampf in Südafrika. Ihr Hauptquartier ist in Lusaka, der Hauptstadt Sambias, in einer schmuddeligen Hinterhofgasse.
Keine Wachen (außer den lässigen jungen Comrades), keine Waffen, kein Alarm. Aber sie haben es trotzdem nicht gerne, wenn Fremde einfach im Hof herumstehen. Da lehnt sich der Erzfeind des Apartheid-Regimes, Joe Slovo, grauhaariger Generalsekretär der südafrikanischen kommunistischen Partei (SACP), gemütlich wie der Onkel von nebenan aus dem Fenster und plaudert mit einem Kollegen. Exekutivmitglieder der Organisation kommen alle paar Minuten mit ihrem Auto hereingefahren und eilen mit Akten unterm Arm in das blaue Gebäude. Jemand geht schnell, um den Schlüssel für das Wartezimmer zu holen. Dort, abgeschirmt von den Ereignissen im Hof und umgeben von ANC-Plakaten und einem Porträt des ANC-Präsidenten Oliver Tambo, soll ich auf Tom Sebina warten.
Ich bin sauer auf den Pressesprecher. Anfangs lief alles wie geschmiert - Anmeldung per Telex, Empfang am Flughafen, Ausstellung des Visums (kostenlos, weil Gast des ANC), Transport in die Stadt, Abladen im Hotel, detaillierte Besprechung des Programms. Aber dann - nichts. Seit drei Tagen Warten in Lusaka, verbannt ins Luxusghetto des Intercontinental Hotel, auf den erlösenden Anruf wartend, und vom ANC keine Spur.
„Ich weiß, es klappt alles nicht“, sagt Sebina, als er endlich erscheint. Er ist etwa 50 Jahre alt, ein schmächtiger Mann mit Spitzbart, an dem die Kleider eine Nummer zu groß wirken. Auch für heute kann er nichts mehr versprechen. Nach einiger Überredung ruft er zumindest einen jungen ANC-Kader, der mir Lusaka zeigen kann. Alle weiteren Gespräche mußte ich dann selbst in die Hand nehmen.
Jabu
Jabu arbeitet in der Poststelle des Hauptquartiers. Die Verteilung der Post ist aufwendig. Von hier werden Briefe in die Militärlager, in die Schulen in Tansania und an die Auslandsbüros des ANC weitergeleitet. Und natürlich sind diese Baracke und das niedrige, blaue Gebäude nur ein Bruchteil des Verwaltungsapparats des ANC in Lusaka. Viele Abteilungen, etwa die Büros des Präsidenten, des Generalsekretärs, der Jugend- und Frauenabteilungen, sind anderswo in der Stadt angesiedelt, an Orten, die Journalisten nie zu sehen bekommen.
Jabu hat Anfang der achtziger Jahre Südafrika verlassen. Er spricht Deutsch, denn er hat zwei Jahre an der technischen Hochschule in Magdeburg studiert, danach einige Zeit in Leipzig und Berlin verbracht. „Dann habe ich hier in Lusaka Pionierausbildung in der Jugendabteilung gemacht“, erzählt er. Von klein auf werden ANC-Kinder politisch ausgebildet und in die Organisation integriert. Jabu erklärt, daß das besonders wichtig ist für Kinder, die im Exil geboren sind, aber trotzdem in einer Umgebung leben, die vollkommen auf das ferne Südafrika konzentriert ist. „Unsere Kinder lernen von klein auf, daß Südafrika und Mandela und Tambo wichtig sind, daß sie Südafrikaner, nicht Sambier sind.“
Für Jabu ist seine derzeitige Arbeit nur Zwischenstation. Nachmittags studiert er an der Universität in Lusaka, abends arbeitet er zu Hause. Er wartet darauf, einen Ausbildungsplatz im Ausland zu bekommen. Seine Aussichten sind gut. Wer einen Studienwunsch hat, kann den meist innerhalb eines Jahres erfüllen - oft bis hin zur Auswahl des Landes. Hunderte von Stipendien werden dem ANC jedes Jahr angeboten. Anfangs kamen die Angebote vor allem aus sozialistischen Ländern. Inzwischen sind ANC-Studenten auch in allen westeuropäischen Ländern, in den USA und Kanada zu finden. Besonders skandinavische Staaten haben ihr Angebot in den letzten Jahren ständig erhöht.
Exil, um Kämpfer zu werden
Es ist keineswegs ungewöhnlich, daß schwarze Schüler aus Südafrika ins Exil gehen, um eine bessere Ausbildung zu bekommen. Das diskriminierende Schulsystem, der Ausschluß politischer Aktivisten aus den Schulen und ständige Schülerunruhen in den letzten Jahren machen eine solchen Schritt sinnvoll. Doch die meisten Jugendlichen kommen, um Guerillakämpfer zu werden. „Der ANC wirbt nicht aktiv um Rekruten“, sagt ein junger Kader. „Wir haben selbst die Auswirkungen der Apartheid gespürt und uns deshalb entschlossen, zum ANC zu kommen und zu kämpfen.“
„98 Prozent aller südafrikanischen Flüchtlinge, die in Sambia ankommen, wollen zum ANC“, sagt eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshochkommissariats (UNHCR) in Lusaka. Sie schätzt, daß insgesamt 3.000 ANC-Mitglieder in der sambischen Hauptstadt verteilt wohnen. Neue Flüchtlinge müssen in kleinen Gruppen eine etwa zehntägige Einführung in die Strukturen und Umgangsformen des ANC absolvieren. Gleichzeitig müssen sie wiederholt ihre Biographie erzählen und werden auf Unstimmigkeiten in den Aussagen überprüft. Im Zweifelsfall können ANC-Mitglieder in Südafrika zu Rate gezogen werden, um mögliche Spione auszuschalten.
Am Ende der Einführungszeit können die neuen ANC-Mitglieder entscheiden, was sie beim ANC tun wollen. Schulausbildung wird im „Solomon Mahlangu Freedom College“ (Somafco) in Tansania geboten, Studium und technische Ausbildung in aller Welt. Wer sich der ANC-Armee „Umkhonto we Sizwe“ („Speer der Nation“, genannt MK) anschließen will, muß eine entsprechende Erklärung schreiben.
Die „Speere der Nation“
Dieser Weg kann oft besonders frustrierend sein. „Als ich Südafrika verlassen habe, dachte ich, daß ich sofort zurükkehren würde, um zu kämpfen.“ Das sagen fast alle ANC -Kader. Nur die wenigsten erreichen dieses Ziel wirklich. Seit Anfang der sechziger Jahre führt der ANC einen bewaffneten Kampf gegen das Apartheid-Regime. In dieser Zeit hat es einige spektakuläre Anschläge gegeben, und die Zahl der Angriffe hat stetig zugenommen. 1988 waren es 291 Anschläge, die höchste Zahl seit 1976. Milliarden werden in Südafrika ausgegeben, um strategische Einrichtungen gegen Sabotage abzusichern.
Dennoch hat der Kampf das Stadium der „bewaffneten Propaganda“ noch nicht überschritten. Bis heute sind die Anschläge lediglich ein Beweis für die südafrikanische Bevölkerung, ob schwarz oder weiß, daß der ANC trotz aller Verbote und Repressionen präsent ist. Die Apartheid bedroht der bewaffnete Kampf nicht. „Das Regime verspürt zwar unsere Stiche“, sagt ein ANC-Mitglied. „Aber es ist militärisch sehr stark.“
Die Diskussion über Ziel und Stellenwert des bewaffneten Kampfes ist in den letzten Jahren neu entbrannt. Wiederholt hatten sich Jugendliche in Südafrika während der landesweiten Aufstände seit 1984 beschwert, daß sie nur mit Steinen bewaffnet gegen Polizei und Militär kämpfen mußten. „Wo ist der ANC? Wo sind die Waffen, die MK uns geben sollte?“, wurde damals immer wieder gefragt. Der ANC geriet in Zugzwang. „Es ist unmöglich, daß Jugendliche in Südafrika militant sind und draußen herrscht nur Passivität“, meint auch Don Ngubani, Mitglied des Sekretariats der ANC -Jugendabteilung.
So gab der ANC offiziell die Politik der „bewaffneten Propaganda“ auf und setzte sich die „Bewaffnung des Volkes“ zum Ziel. „Wir müssen Panzerfahrzeuge mit schweren Waffen angreifen“, sagt ein Kader. „Wir müssen Kasernen angreifen und den feindlichen Militärs Angst einjagen.“ Das Regime habe die Aufstände in Südafrika mit der Verhängung des Ausnahmezustandes 1986 unterdrückt. „Als Antwort auf diese Repression müssen wir den Kampf verschärfen.“
Ohne zusätzliche Waffen und Guerillas ist eine Verschärfung unmöglich. Doch Waffenlieferungen nach Südafrika und Einschleusen von Guerillas wird immer schwieriger. Kein Nachbarland des Apartheid-Staates läßt ANC-Lager auf seinem Gebiet zu. Und nach dem Friedensabkommen zwischen Südafrika, Angola und Kuba Ende 1988 werden nun selbst die wichtigen ANC-Ausbildungslager in Angola weiter in den Norden Afrikas, vor allem nach Tansania, verlegt.
James Stuart
Der ANC stellt hohe Ansprüche an seine Guerillas. In den Zeitschriften der Organisation wird der MK-Kader immer mit Buch in der einen, Waffe in der anderen Hand dargestellt. „Wir sind keine Soldaten, sondern bewaffnete Aktivisten“, sagt ein MK-Kämpfer. Politische Ausbildung ist genauso wichtig wie militärische Waffenkunde. Doch das Ideal wird nicht immer verwirklicht. Das gibt auch James Stuart, Mitglied der ANC-Exekutive, zu. Trotz wiederholter Versprechungen hat Tom Sebina mir keinen Gesprächspartner aus der Exekutive vermittelt. Ein Interview mit Stuart kommt nur zustande, weil ich ihn im Hof des ANC-Hauptquartiers direkt anspreche und einen Termin abmache.
Bei der Ausbildung im Untergrund innerhalb Südafrikas hapere es an der politischen Schulung. „Wir können unsere Kader nicht so gut vorbereiten, wie wir es uns wünschen“, sagt Stuart. So kommt es ihm zufolge zu emotionalen Reaktionen auf die Übergriffe des Regimes und, als Vergeltung, zu Anschlägen auf sogenannte „weiche Ziele“, auf Restaurants, Bushaltestellen und Sportfans.
Solche Anschläge verstießen eindeutig gegen ANC-Politik. „Wir haben mehr Leute dabei verloren, den Tod von Zivilisten zu vermeiden, als Zivilisten bei Anschlägen umkamen“, behauptet Stuart. Er schränkt seine Definition von „Zivilisten“ jedoch mit Nachdruck ein. „Der Begriff der 'zivilen Ziele‘ ist dem Regime fremd“, sagt er, unter Hinweis auf die Ermordung zahlreicher Zivilisten durch die südafrikanische Polizei. „Wir reden von 'non-combatants‘, von Leuten, die nicht aktiv kämpfen.“ Farmer an den Grenzen Südafrikas, die eng in ein militärisches Informations- und Aktionsnetz eingebunden sind, gelten nach dieser Definition als legitime Ziele.
Stuart räumt zwar ein, daß der bewaffnete Kampf den ANC erst zum ebenbürtigen Gegner des Regimes gemacht habe. Doch er betont auch, daß Blutvergießen vermieden werden müsse. „Wir haben Blutvergießen vermieden wie kein anderer bewaffneter Kampf“, sagt er. „Wir haben versucht, den bewaffneten Kampf so frei von bewaffnetem Kampf zu halten, wie nur irgend möglich.“
Der 53jährige Stuart ist Mischling aus der Kapprovinz und vielbereister ANC-Diplomat. Schmunzelnd erzählt er von seiner Verhaftung als vermeintlich illegaler Ausländer in der Schweiz, oder über sein Lieblingsrestaurant in Paris. Er ißt gerne Fisch - eine Rarität in Lusaka. Kein Wunder, daß er sich nach dem „Snoek“ seiner Kapstädter Heimat sehnt, einer Hechtart. Während des Gespräches trinken wir eine Flasche edlen Rotwein aus dem Kapland - trotz Sanktionen selbstverständlich in Lusaka zu haben, wenn auch zu einem horrenden Preis. In seiner Freizeit züchtet Stuart seltene Pflanzen im eigenen Gewächshaus. Im Vergleich zu jüngeren ANC-Mitgliedern klingt Stuart fast schon wie ein Pazifist.
Don Ngubani
„Ich will mir nicht anmaßen zu sagen, daß Leute, die Angriffe auf 'weiche Ziele‘ verübt haben, diszipliniert werden müssen“, sagt Don Ngubani. Er glaubt zum Beispiel nicht, daß Angriffe auf „weiche Ziele“ unbedingt emotionale Reaktionen sind, die auf einem Mangel an politischer Disziplin beruhen. Ngubani betont jedoch, daß er eine reine Terrortaktik nicht unterstützt. „Wenn der ANC reine Terrormethoden einsetzen wollte, dann könnte er das mit Leichtigkeit. Aber das ist nicht der Weg, den wir gewählt haben.“ Aber die Definition von „weichen Zielen“ ist für ihn nicht eindeutig. „Die Weißen haben eine Kriegspsychose“, meint er. „Die weiße Gesellschaft ist total militarisiert. Ist jemand also kein Soldat, nur weil er keine Uniform trägt?“
Ngubani hat Südafrika Anfang der 80er Jahre auf Anweisung des ANC verlassen. Wir sitzen im Warteraum des ANC -Hauptquartiers und diskutieren heftig. Er ist noch nie in dieser Schärfe in eine Diskussion um „weiche Ziele“ verwickelt gewesen. Am Ende haben wir beide Schweiß auf der Stirn.
Ngubani hat als führendes Mitglied der Jugendabteilung besonders guten Kontakt zu MK-Guerillas, die selbst zum größten Teil Jugendliche sind. „Die Aktivitäten der Jugend werden stark von MK beeinflußt. Wir arbeiten unsererseits eng mit dem politischen Kommissariat von MK zusammen.“
Chris Hani
Darauf gründet sich auch der Einfluß, den der MK-Stabschef Chris Hani bei Jugendlichen hat. Hani gehört zur jungen Garde in der ANC-Führung. 1942 geboren, wurde er schon 1974 im Alter von 32 Jahren Mitglied der ANC-Exekutive. Ein Schulfreund Thabo Mbekis, des einflußreichen ANC-Direktors für Internationales, wurde Hani schon 1962, während er noch in Südafrika lebte, Mitglied von MK. Für einen in zahlreichen Kampagnen, unter anderem im Befreiungskampf in Simbabwe, abgehärteten Soldaten hat Hani ein sonderbares Hobby: Er liebt es, lateinische Klassiker im Original zu lesen. Auch griechische Mythen soll er nicht verachten.
Und obwohl Hani seit 1963 im Exil lebt, ist er auch innerhalb Südafrikas berühmt. „Genosse Hani, wir sind stolz, Ihnen sagen zu können, daß wir eine Volksverteidigungseinheit gebildet haben“, heißt es in einem Brief von Jugendlichen aus Soweto, der Ende letzten Jahres die Mitarbeiter des ANC-Senders „Radio Freedom“ erreichte. „Genosse Hani, wir lieben Sie. Sie tun viel für den Kampf. Unter Ihrer Führung haben wir zum ersten Mal das Gefühl, daß die Freiheit immer näher kommt. Wir sind bereit, zu tun, was Sie uns sagen.“
Hani ist in Zeitungsinterviews im letzten Jahr für eine Ausweitung des bewaffneten Kampfes in weiße Gebiete Südafrikas eingetreten. Das wurde von einigen Beobachtern als Unterstützung für Angriffe auf „weiche Ziele“ interpretiert. Deshalb wird der 46jährige als Führer einer militanteren Fraktion innerhalb des ANC dargestellt, der sich gegen die aus den fünfziger Jahren stammende, alte Führungsgeneration des ANC (Tambo, Nelson Mandela, Generalsekretär Alfred Nzo, Schatzmeister Thomas Nkobi) durchzusetzen versucht.
ANC-Mitglieder geben zwar zu, daß es innerhalb der Organisation Differenzen gibt. Doch sie betonen, daß dies Teil des demokratischen Selbstverständnisses der Organisation ist. „Die Organisation kann die Meinungen der Jugend nicht ignorieren“, meint Ngubani. „Aber das steht nicht im Widerspruch zur Führung des ANC. Denn auch die Jugendlichen verstehen sich als Mitglieder des ANC.“
Ohnehin ist das erklärte Ziel des ANC, durch den bewaffneten Kampf das Regime an den Verhandlungstisch zu zwingen. Diplomatische Entwicklungen in den letzten Monaten haben dieses Ziel fast in sichtbare Nähe gerückt. Sowohl die südafrikanische Regierung als auch Oppositionsvertreter innerhalb und außerhalb des Landes betonen inzwischen nachdrücklich ihre Verhandlungsbereitschaft. Über die Vorbedingungen gibt es allerdings noch entscheidende Differenzen.
Die „Freiheitscharta“
Bis vor kurzem war die schon 1955 formulierte sogenannte „Freiheitscharta“ Verhandlungsgrundlage des ANC. Sie enthält grundsätzliche Forderungen nach Gleichberechtigung und allgemeinen Menschenrechten. In den letzten Monaten hat der ANC seine Forderungen konkretisiert und zum Teil zurückgeschraubt. „Wir wollen keine Machtübergabe an den ANC“, sagt James Stuart. „Wir sprechen von der Schaffung einer nichtrassistischen, demokratischen, parlamentarischen Demokratie.“
So fordern die im August 1988 nach mehrjähriger Arbeit veröffentlichten Richtlinien für eine Verfassung neben dem allgemeinen Wahlrecht („Ein Mensch, eine Stimme“) ein Vielparteiensystem. Zudem räumen die Richtlinien gewisse Minderheitenrechte ein. Zwar soll das „Wachstum einer einzigen, nationalen Identität“ gefördert werden. Denoch soll der Staat „die sprachliche und kulturelle Vielseitigkeit des Volkes anerkennen und Möglichkeiten für freie sprachliche und kulturelle Entfaltung zur Verfügung stellen“.
Damit wird auf die Sorge der Buren über ihre „Volksidentität“ eingegangen, die bisher durch die Apartheid geschützt werden sollte. Zudem entschärfen die Richtlinen die Apartheid-Propaganda, daß es sich beim ANC lediglich um eine kommunistische Frontorganisation handelt. Und der ANC richtet damit eine Einladung an andere Anti-Apartheid Gruppen, darunter sogar Geschäftsleute und Führer der Homelands, sich auf der Seite des ANC an Verhandlungen zu beteiligen. „Wir wollen auf unserer Seite des Verhandlungstisches alle sehen“, sagt Stuart. „Wir wollen keine Differenzen, sondern eine vereinigte Front.“
Gespräche mit vielen
Diese Bestreben spiegelt sich wider in der Vielfalt südafrikanischer Organisationen, mit denen der ANC in letzter Zeit Gespräche geführt hat. Seit Ende 1985 haben zahlreiche weiße Südafrikaner, von englischen Geschäftsleuten bis zu burischen Rechtsanwälten, die Reise nach Lusaka angetreten. Interne Organisationen wie das Oppositionsbündnis „Vereinigte Demokratische Front“ (UDF), die Gewerkschaftsföderation COSATU oder gar der Fußballverband NSL scheuen sich nicht davor, zu Konsultationen nach Lusaka zu fliegen.
Im Juni und Juli fand gleich eine ganze Reihe solcher Konsultationen statt - mit Universitätsdozenten, burischen Schriftstellern, Richtern und Juristen, Mitgliedern weißer Oppositionsgruppen und Vertretern der liberalen „Demokratischen Partei“.
Mandela
Die Angst der Weißen vor dem ANC als kommunistischer Terrorbande, die die Apartheid-Propaganda jahrelang geschürt hat, schwindet inzwischen mehr und mehr. Dazu hat nicht zuletzt das Treffen zwischen Apartheid-Chef Pieter W. Botha und dem seit mehr als 25 Jahren inhaftierten ANC-Führer Nelson Mandela Anfang Juli beigetragen. Botha überraschte damit sogar seine eigene Nationale Partei, die inzwischen krampfhaft nach einem Ersatz für ihr Feindbild sucht, mit dem sie in den letzten Jahrzehnten jede Parlamentswahl gewonnen hat.
Bothas Motivation für das Gespräch mit Mandela bleibt noch unklar. Letztendlich war der Zeitpunkt besonders unglücklich. Denn offenbar hat Botha die Bedeutung Mandelas nicht genug in Betracht gezogen. „Wir in Südafrika unterschätzen noch immer, wie wichtig Mandela ist“, sagte Denis Worral, Führer der liberalen Demokratischen Partei (DP). „Das ist, als ob der Präsident Israels Arafat zum Tee einlädt, während die israelische Regierung die PLO noch immer als terroristische Organisation verurteilt.“
Unter ANC-Mitgliedern wird Mandelas Bedeutung relativiert. „Seine Freilassung würde nicht bedeuten, daß Apartheid tot ist, daß der Ausnahmezustand beendet ist“, sagt ein junger Mitarbeiter von „Radio Freedom“, der mir ein paar Stunden von der ANC-Öffentlichkeitsabteilung als Fahrer zugestellt wurde. Mehr als ein Trostpflaster für nicht stattgefundene Gesprächstermine. Transportprobleme gehören in Lusaka zum Alltag. Beim Besuch von ANC-Einrichtungen ist es zudem sicherer, auf Taxis zu verzichten. Das ANC-Radio benutzt die Kurzwellensender von Sambia, Angola, Äthiopien und Tansania, um täglich mehrere Stunden zu senden. Mandela kann die Sendungen in seinem Luxus-Knast nicht hören.
„Mandela wird sowieso weiter mit dem ANC für jene Ideale kämpfen, für die er inhaftiert wurde.“ Auch Stuart räumt ein, daß Mandelas Freilassung höchstens ein erster Schritt auf dem Weg zu umfassenden Verhandlungen sein könnte. „Wir würden seine Freilassung als Teil eines Prozesses betrachten, der auch den Beginn von Verhandlungen einschließen würde.“ Die Möglichkeit, daß Mandela aufgrund seines Ansehens die Politik des ANC bestimmen könnte, schließt Stuart aus.
Leben im Exil
Die zahlreichen Besuche südafrikanischer Gruppen beim ANC haben nicht nur die Diskussion über die Zukunft des Landes neu belebt. Sie machen auch das Leben im Exil für ANC -Mitglieder erträglicher. „Es gab eine Zeit, da lag Südafrika in weiter Ferne“, sagt Don Ngubani. „Jetzt hat das Exil seine Härte verloren. Es kommen ständig Leute nach Lusaka. Man weiß fast von Tag zu Tag über die Situation Bescheid.“
„Der ANC ist wie mein Vater und meine Mutter“, sagt ein willensstärkerer Kader, der anonym bleiben will, mir an einem der Tage mit Überzeugung. „An Zuhause denke ich nicht mehr, außer daß ich darüber nachdenke, wie wir das Land befreien werden. Im übrigen war es meine Entscheidung, meine Familie dort zurückzulassen.“ Seinen Enthusiasmus kann man verstehen. Es geht ihm nicht schlecht. Das Haus, das er sich mit drei Genossen teilt, ist groß, wenn auch umgeben von einer hohen Sicherheitsmauer. Es liegt in einer besseren Gegend Lusakas, nicht etwa in einer der hier „high-density suburbs“ (dichtbesiedelten Vorstädte) genannten Wohngebiete, die in Südafrika für Schwarze reserviert und als Townships bekannt sind. Im weitläufigen Garten bewässert ein zehnjähriger Junge den Rasen. Das Wohnzimmer ist zwar nicht überschwenglich, aber doch bequem eingerichtet. In der Ecke steht eine gute Stereoanlage. „Wir wechseln uns ab mit Kochen, Putzen, Hausarbeit“, erklärt er. Wenn das stimmt, ist dies die am besten funktionierende Wohngemeinschaft, die ich je gesehen habe. Alles blitzt, alles funkelt. Vielleicht eine Auswirkung revolutionärer Disziplin?
Während wir blassen sambischen Tee trinken, kommt einer der Mitbewohner mit dem Mittagessen herein: Brot, frisches Gemüse, eine Dose Fisch - in Sambia eine gute Mahlzeit. Alles ist dem ANC zu verdanken. Die Organisation verschafft Lebensmittel, Wohnung und Kleidung. Sieben ANC-Ärzte sorgen allein in Lusaka in einer eigenen Klinik für die ambulante gesundheitliche Versorgung ihrer Genossen. Stationäre Behandlung ist in der Universitätsklinik von Lusaka möglich
-auch dort, und an der Universität selbst, arbeiten ANC -Mitglieder, Entwicklungshelfer im Gastland Sambia.
Spannungen mit dem Gastland
Doch vollkommen spannungslos ist das Verhältnis des ANC zum Gastland Sambia auch nicht. Einerseits leben ANC-Mitglieder viel besser als die meisten Sambier. Und obwohl es keine militärischen Ausbildungslager des ANC in Sambia gibt, sind viele Kader bewaffnet. Es kommt nicht selten vor, daß Streitigkeiten mit automatischen Gewehren gelöst werden und manchmal Sambier unter den Opfern sind. Auch Angriffe des Apartheid-Regimes auf Häuser und Büros des ANC machen dem Gastland Probleme. Inzwischen ist der ANC dabei, seine Präsenz in Sambia zu reduzieren. Die meisten Mitglieder werden nach Tansania gebracht, wo auch Farmen, Schulen und Ausbildungslager existieren. Diese ANC-Gebiete liegen jedoch sehr isoliert, die südafrikanischen Flüchtlinge sind von der Bevölkerung abgeschnitten. Trotz ihrer beseren Versorgung können die ANC-Mitglieder dennoch keine großen Sprünge machen. Sie erhalten, abgesehen von einem kleinen Taschengeld, keine Gehälter.
„Es mangelt uns an den schönen Sachen des Lebens - Autos, Unterhaltung und so“, bestätigt Victor Moche. „Große, laute Feiern sind ANC-Mitgliedern verboten. Das ist eine Frage der Sicherheit und des Image. Schließlich sind wir hier in Sambia als Gäste und Freiheitskämpfer.“
Victor Moche
Der ANC-Sekretär der Abteilung Information und Öffentlichkeitsarbeit sieht wie der urtypische Revolutionär aus - jünger als seine 40 Jahre, dünn aber hart. Er spricht mit ruhiger Stimme, doch einer kaum gezügelten Intensität. Wir sitzeh, wie auch bei dem Gespräch mit Stuart, auf neutralem Boden im Hotelzimmer. Nur über persönliche Kontakte konnte ich Moche erreichen und zu einem Gespräch überreden. Viele ANC-Mitglieder sind sehr zurückhaltend, wenn es um Kontakte mit der Presse geht. Erst seit wenigen Jahren sind Pressekontakte überhaupt möglich.
Moches Biographie spiegelt die Härte der langen Jahre im Exil wider. „Als ich Anfang der sechziger Jahre Südafrika verließ, dachte ich, daß ich innerhalb von sechs Monaten wieder zurück sein würde.“ Statt dessen machte er eine Ausbildung als KfZ-Mechaniker in Jugoslawien, wo er sich gegen den Rassismus der Einheimischen behaupten mußte. Dann arbeitete er als Mechaniker in den ANC-Lagern in Tansania, später als Journalist für die Monatszeitschrift 'Dawn‘ („Morgendämmerung“), dem offiziellen Blatt der ANC-Armee „Umkhonto we Sizwe“.
1973 begann er eine Journalistenausbildung in Leipzig und arbeitete später in Berlin in der Redaktion von 'Sechaba‘ („Die Nation“), dem amtlichen ANC-Monatsblatt. Seit 1979 ist er beim DIP (Abteilung für öffentliche Arbeit und Information) in Lusaka. „Die Zeit in der DDR und in Berlin war meine schönste Zeit im Exil“, sagt Moche. Selbstverständlich spricht er fließend Deutsch, zusätzlich Serbokroatisch und Slowenisch, und natürlich Englisch und mehrere afrikanische Sprachen. Moche ist seit fünf Jahren verheiratet. Seine Frau, ebenfalls ANC-Mitglied, lernte er in Leipzig kennen, wo sie eine Ausbildung als Krankengymnastin machte. Sie haben zwei Töchter. Doch obwohl sie schon fast zehn Jahre in Lusaka wohnen, kommen sie nie zur Ruhe. Alle paar Monate müssen sie aus Sicherheitsgründen innerhalb Lusakas umziehen.
„Man ist ein bißchen ungeduldig, daß es so lange dauert“, meint Moche zur Befreiung Südafrikas und der Rückkehr ins Heimatland. Dennoch ist er sich sicher, daß das Land durch den Kampf des ANC eine demokratische Zukunft frei von Rassismus erreichen wird. „Der ANC-Ethos der pluralen Demokratie ist auch unsere Praxis“, sagt er. „Sonst hätten wir Schwierigkeiten.“ Selbst der Präsident, höchster Amtsträger der Organisation, muß größere Entscheidungen im Kollektiv treffen. „Der ANC ist manchmal sogar übertrieben demokratisch. Das frißt viel Zeit.“
Der ANC als Sammelbecken
„Der ANC ist allerdings keine politische Partei, sondern eine Front, die verschiedene Tendenzen vereint, von den Kommunisten der SACP bis hin zu eher bürgerlich eingestellten Christen. „Du kannst im ANC sowohl Anti -Kommunist als auch Anti-Christ sein. Du hast das Recht, deine Meinung offen zu sagen. Aber du darfst keine Kampagne für die eigene Richtung starten.“
Moche selbst hofft auf eine sozialistische Zukunft Südafrikas und spricht damit sicher für die Mehrheit der ANC -Mitglieder. „Ich habe viele Schwierigkeiten mit dem Realsozialismus“, sagt er und räumt ein, daß bürgerliche Rechte nicht vernachlässigt werden dürfen. Andererseits seien die wichtigsten Grundrechte auf Arbeit, Bildung, Behausung, gesundheitliche Versorgung und Existenzsicherung in einzelnen Ostblockländern verwirklicht. „Die DDR und Ungarn entsprechen meinen Vorstellungen am besten.“
Eine solche Aussage würde von südafrikanischen Regierungsmitgliedern zweifellos als Bestätigung des Einflusses der verbotenen kommunistischen SACP im ANC interpretiert werden. Tatsächlich ist über die SACP wenig bekannt, denn sie ist bis heute eine Untergrundpartei. Nur wenige führende Funktionäre sind namentlich bekannt, Joe Slovo allen voran. Kein anderes SACP-Mitglied gibt seine Zugehörigkeit zu der Organisation zu. Das Apartheid-Regime behauptet, die Kommunisten kontrollieren die Organisation. Beliebtester Test ist das Zählen angeblicher Kommunisten in der ANC-Exekutive, wobei die Sicherheitspolizei etwa 25 von 35 Exekutivmitgliedern zu Kommunisten macht. Dazu zählen beispielsweise Thabo Mbeki, Chris Hani, Alfred Nzo und Thomas Nkobi.
In kommunistischer Hand?
Doch auch aus anderen Quellen ist von der SACP-Kontrolle zu erfahren. „Die SACP hat die Schaltstellen der Befreiungsbewegung unter Kontrolle“, schreibt der burische Schriftsteller Breyten Breytenbach in seinem Buch, Bekenntnisse eines Albino Terroristen. Das Buch schildert seine Erfahrungen im südafrikanischen Gefängnis, wo er wegen „Terrorismus“ sieben Jahre verbrachte. Breytenbach hatte versucht, eine eigene militante Untergrundorganisation aufzubauen. Doch bei der SACP tut sich was. James Stuart zufolge haben Glasnost und Perestroika auch sie nicht verschont. Die südafrikanischen Kommunisten haben sich schon immer eng an der Führung der sowjetischen Partei orientiert. Und die UdSSR, mit anderen Ostblockstaaten größter Geldgeber, ist inzwischen sogar bereit, vorsichtige Kontakte mit dem Apartheid-Regime zu erlauben.
Anfang März trafen sich südafrikanische Akademiker und Politiker, darunter auch Parlamentarier der regierenden Nationalen Partei (NP), mit sowjetischen Akademikern und Beamten in der Nähe von London. Auch Südafrikas Außenminister Roelof „Pik“ Botha und Glenn Babb, führender südafrikanischer Diplomat, kamen nach unbestätigten Berichten zu der Konferenz. Zwei Wochen später wurde berichtet, daß „Pik“ Botha in Mosambik Gespräche mit seinem sowjetischen Amtskollegen Anatoli Adamishin führte. „Die Sowjets haben den bewaffneten Kampf satt“, hieß es nach diesen Kontakten in Zeitungsüberschriften in Südafrika. „ANC unter massivem Druck, den bewaffneten Kampf aufzugeben“, glaubte eine andere Zeitung zu wissen. Die Berichte wurden von sowjetischen Sprechern dementiert. Es wurde jedoch zugegeben, daß auch die UdSSR in Südafrika inzwischen auf eine Verhandlungslösung setzt. Der bewaffnete Kampf flankiert lediglich politische Bemühungen. „Sie haben uns davon abgeraten, die Wirtschaft zu zentralisieren und zu nationalisieren“, sagt Stuart. Die moderaten Verfassungsrichtlinien des ANC seien auch mit Vertretern der DDR und der UdSSR besprochen worden. „Das ganze sozialistische Lager unterstützt diese Positionen“, meint er. Doch er weiß, daß die SACP die gemischte Wirtschaft, die der ANC anstrebt, nicht ohne weiteres unterstützt. „Wenn ich ein Führer der Kommunisten wäre, würde ich darauf drängen, daß der Sozialismus in Südfarika sofort eingeführt wird.“ Die Entwicklungen in Südafrika seien weit genug fortgeschritten, um das zu ermöglichen. „Doch als ein Führer des ANC glaube ich an die bürgerliche Demokratie. Ein Sieg der Demokratie würde in ganz Afrika mächtigen Einfluß haben.“
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