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MYSTHISCHE EXPLOSION

■ Ausschnitt aus einem Interview mit dem Karajan-Maler Timm auf einer CMC- Werbekasette

CMC:Sie besitzen ein Exemplar des Herbert-von-Karajan -Porträts als CMC-Original-Faksimile. Wir haben mit Reinhold W. Timm über die Entstehung dieses Gemäldes, seine Arbeiten und seine besondere Beziehung zu Berlin gesprochen. Einen Ausschnitt aus diesem Interview haben wir für Sie zusammengestellt. Herr Timm, Sie haben einige der Großen der Welt porträtiert. Wie kam es zu dem Porträt von Herbert v. Karajan?

Timm:Ich kann eigentlich nur sagen, wie es zu allen Porträts kommt: Mit einer Zeichnung zuerst. Ich skizziere und hatte die Möglichkeit, während der Proben, die er ja immer in Berlin macht mit seinem Orchester für Platten und Bändern, dabei zu sein. Und skizzierte ihn so, eigentlich aus der Pistole geschossen, er sah sich die Skizzen an und so war die Zeichnung der Anfang.

Sie sprachen vorhin von einer ersten Version des Porträts?

Tja, das heißt, aus fünf oder zehn oder mehr, bei Karajan waren es neun Skizzen, da heraus wächst dann das Porträt, das heißt, dann kommt die Farbe, wobei ich dann die Musik verwandle, die Töne in Farbe. Hierbei war das erste Porträt „Bruckners Siebente“ und ich hatte die Möglichkeit, mit vierzig oder fünfzig Grüntönen das Porträt zu machen.

Und wie kam es dann zu dem andern Porträt?

Karajan sah das natürlich, er signierte das, es gefiel ihm, und dann war ein Wunsch dabei. Er sprach davon, daß er sich sehr mysthisch sehe und daß aus einer Dunkelheit, der Violet -Töne, der Blautöne, der Schwarztöne plötzlich wie ein Himmel, der explodiert, der sich öffnet, mit allem, mit dem Sonnenaufgang, mit dem Rose, als wenn der ganze Himmel spielt und lebt... Und das hat ihm dann gefallen?

Nicht nur, daß er sich's gewünscht hat, es ist mir auch gelungen, daß es ihm gefiel, und er signierte es.

(Interview leicht gekürzt)

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