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Bauernprotest in Polen

Warschau (dpa/ap)-Aus verschiedenen Teilen Polens werden Protestaktionen polnischer Bauern gemeldet. In Danzig blockierten einige hundert Landwirte Zufahrten lokaler Verwaltungen. Sie fordern für Agrarprodukte wesentlich höhere Preise und klagen über grundsätzlich unrentable Wirtschaftsbedingungen in der Landwirtschaft. Noch -Ministerpräsident Mieczyslaw Rakowski hält an der Entscheidung fest, ab 1. August für landwirtschaftliche Produkte einen freien Markt einzuführen und Lebensmittelpreise freizugeben. Bei Fleischprodukten wird mit einer Preissteigerung von 185 Prozent gerechnet. Gleichzeitig drohte die Solidarnosc- Fraktion im Parlament, sie werde Rakowski wegen seiner verfehlten Wirtschafts- und Sozialpolitik juristisch belangen. Damit soll sich das Staats-Tribunal befassen. Ein Gericht, vor dem führende Politiker des Staates wegen grober Fehler zur Verantwortung gezogen werden können. Hinter der Drohung verbirgt sich wohl nicht viel mehr als heiße Luft. Denn Rakowski oder sein Finanzminister haben sich nur der Verletzung des Budget -Gesetzes schuldig gemacht. Dies allerdings mit 4 Billionen Zloty Defizit. Der Löwenteil der Gelder floß in die Landwirtschaft. Da die Bauern ihre Fleischprodukte horteten, zahlte er höhere Erzeugerpreise, fror die Verbraucherpreise aber ein.

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