: Postkunden rufen zurück
■ Protestbriefe gegen Speicherung
Wenn das Schwarz-Schillingsche Ministerium mit der fortschreitenden Digitalisierung des Telefonnetzes gleichzeitig beginnt, sensible Datenberge aufzuhäufen, sollten die Postkunden Einspuch dagegen erheben. Das „Institut für Informations- und Kommunikationsökologie“ (IKÖ) organisiert dafür eine Briefkampagne. In vorgefertigten Musterbriefen an den Bundespostminister haben inzwischen mehrere hundert Einwender gegen die zwangsweise Speicherung und Verarbeitung ihrer Daten protestiert. In den Formbriefen verlangen sie detaillierte Auskunft darüber, welche Daten bisher von der Post über sie gespeichert wurden, und erklären im Hinblick auf die weitergehende Digitalisierung verbindlich, daß sie nicht damit einverstanden sind, daß ihre Rufnummer als Zielnummer auf Einzelgebührennachweisen an Dritte übermittelt wird. Einspruch erheben sie auch, daß ihre Telefonnummer auf dem Kleinbildschirm des Apparats des Angerufenen erscheint - und sämtliche von ihnen geführten Telefongespräche mit Datum, Uhrzeit und Nummer der Angerufenen gespeichert werden.
Der Musterbrief ist zu beziehen beim IKÖ, z.Hd. Herbert Kubicek, Uni Bremen, FB Mathematik und Informatik, Bibliothekstraße 28, Bremen. Dorthin sollten auch Kopien der abgeschickten Protestbriefe gesandt werden. Ebenfalls beim IKÖ zu beziehen ist die bisher umfangreichste Broschüre zum Thema „Die Verdatung des Telefonnetzes“ (für 10 Mark) und eine Liste all der Städte, die in den nächsten Monaten an die digitale Vermittlung angeschlossen werden.
Ve.
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