: Eigenlob
Kurz bevor die „Mir Caravane“ nach Kopenhagen weiterzieht, schiebt die Kultursenatorin schnell noch ein dickes Lob nach: Martiny beglückwünscht die „Mir Caravane“ zum „großen Erfolg ihres Gastspiels in Berlin“ und bedauert, daß sie aufgrund ihres Urlaubs nicht an den Veranstaltungen habe teilnehmen können. Die Senatsverwaltung habe „intensiv und engagiert“ zum Gelingen des Projekts beigetragen, was Finanzierung und Standort betrifft. Die 810.000DM stammen zwar von der Stiftung Deutsche Klassenlotterie, aber, so Pressesprecherin Franck, die Senatsverwaltung habe sich für die Prüfung der Wirtschaftspläne eingesetzt, das Referat für dezentrale Kulturarbeit habe die Mir Caravane im Kampf mit den Behörden unterstützt. Die Ufa-Fabrik hatte das Desinteresse der Senatorin moniert, die sich von Staatssekretär Kirchner vertreten ließ. Abgesehen von ihrem Urlaub - der sie nicht hinderte, Karajan mit unter die Erde zu bringen - hätten Martiny und Kirchner, so Franck, unabhängig von einer Wertung von Außenterminen eine Arbeitsteilung vereinbart. Man habe schon bei der Ufa als lokalem Veranstalter nachgefragt, ob für 1991 ein ähnliches „Projekt freier Gruppen“ zu realisieren sei, an Vorschlägen „werde gearbeitet“.
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