: Tamilen und Inder kämpfen auf Sri Lanka
■ 40 Tote / Regierung verhängt erneut Ausgangssperre
Colombo/Neu Delhi (afp) - Zwischen tamilischen Rebellen und indischen Soldaten sind im Nordosten Sri Lankas erneut heftige Kämpfe ausgebrochen. Bei den Kämpfen, die am Sonntag mittag begonnen hatten, sind bisher mindestens 33 Mitglieder der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) sowie drei indische Soldaten und vier Zivilisten ums Leben gekommen, wurde aus diplomatischen Kreisen in Neu Delhi bekannt. Acht Personen wurden am Montag bei Anschlägen der singhalesischen Volksbefreiungsfront JVP getötet worden, die Wasserversorgung für 200.000 Menschen wurde abgeschnitten, verlautete aus Sicherheitskreisen in Colombo. Die srilankische Regierung hat für Montag die erneute Verhängung der Ausgangssperre ab 18.00 Uhr Ortszeit angekündigt.
Unterdessen sollten in der indischen Hauptstadt Neu Delhi mit einem Treffen zwischen dem srilankischen Außenminister Wijeratne und Rajiv Gandhi die am Samstag aufgenommenen Gespräche zwischen srilankischen und indischen Regierungsvertretern über den Abzug der 45.000 indischen Soldaten aus dem Nordosten Sri Lankas fortgesetzt werden. Es wird dabei um einen Plan für den Abzug der 45.000 indischen Soldaten gehen. Die indische Regierung hatte vor Aufnahme der Gespräche angekündigt, es solle auch über Garantien für die Tamilen verhandelt werden. Bisher wurde in den Verhandlungen, die am Samstag zwischen Wijeratne und dem indischen Verteidiungs-, Außen- und Handelsminister begonnen worden waren, kein Zeitplan für den Truppenabzug erarbeitet. Indien hatte am Samstag erstmals seit Juni wieder 620 Soldaten aus Sri Lanka abgezogen. Der Truppenabzug war gestoppt worden, nachdem der srilankische Präsident Premadasa den 29. Juli als Ultimatum für den Abzug aller indischen Soldaten aus dem Inselstaat festgesetzt hatte.
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