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US-Waffenverkäufe an Dritte Welt um mehr als die Hälfte gestiegen

Washington (ap) - Der US-Waffenindustrie kann es so schlecht gar nicht gehen, wie sie immer tut: Die Waffenexporte der USA an Länder der Dritten Welt haben 1988 „stark zugenommen“ und beinahe den Umfang der entsprechenden Exporte der UdSSR erreicht. Im einzelnen heißt es in einer Studie, die am Dienstag vom Forschungsdienst des Kongresses veröffentlicht wurde, der Wert der gesamten Waffenexporte in Länder der Dritten Welt sei im Jahr 1988 auf 29,7 Milliarden Dollar zurückgegangen, den geringsten Stand seit 1983. Dies wird unter anderem auf steigende Kosten und auf die immense Verschuldung dieser Länder zurückgeführt. Seit 1981 beherrschten die Sowjetunion und die USA eindeutig diesen Markt, dessen Bedarf sie in diesen Jahren zur Hälfte gedeckt hätten. Der US-Anteil sei im vergangenen Jahr im Vergleich zu 1987 um 66 Prozent auf 9,2 Milliarden Dollar gestiegen, jener der UdSSR hingegen um 47 Prozent auf 9,9 Milliarden Dollar zurückgegangen. Die Studie belegt auch das rapide Wachstum der chinesischen Waffenexporte: 3,1 Milliarden Dollar wurden bei Verkäufen eingenommen. Dabei gingen 90 Prozent der Waffen in den Nahen Osten, Südasien, eingeschlossen Pakistan, Iran und Irak.

In der Liste, die jährlich mit Hilfe von Geheimdienstrecherchen aufgestellt wird, folgen Großbritannien mit einer Milliarde, Italien mit 250 Millionen und die BRD mit 70 Millionen Dollar. Ihre Waffenausfuhr in die Dritte Welt sei im Verlauf der letzten Jahre stärker als die irgendeines anderen Exporteurs zurückgegangen. Sie rangiere jetzt hinter Nordkorea und der CSSR.

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