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LTU-Streik geht weiter

■ Tarifverhandlungen bisher ohne Ergebnis / DAG stellt sich auf vierten Streiktag ein / Arbeitskampf bekommt Verstärkung

Düsseldorf (ap) - Trotz der Aufnahme von Verhandlungen zwischen der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG) und der Charterfluggesellschaft LTU zur Beilegung des Arbeitskampfes rechnet die DAG mit der Fortführung des Streiks. DAG-Streikleiter Werner Fischer sagte am Dienstag in Düsseldorf, er stelle sich auf einen vierten Streiktag ein. Bis zum Mittag hätten die Tarifgespräche keine Ergebnisse gebracht, und er glaube auch nicht an einen erfolgreichen Abschluß am Dienstag.

Die LTU hatte am Dienstag nach Angaben eines Sprechers erstmals angeboten, die Sicherung der Arbeitsplätze tarifvertraglich festzulegen und war damit der Hauptforderung der Gewerkschaft nach Rationalisierungsschutz für Mitarbeiter nachgekommen. Nach Angaben Fischers glauben die LTU-Beschäftigten „nichts mehr“ von den Angeboten des Unternehmens. „Wenn die die Arbeitssplätze garantieren, dann können die auch den Tarifvertrag unterschreiben“, meinte der Streikleiter zum Verhandlungsangebot der Fluggesellschaft.

Mit mehr als 700 Streikenden bei der LTU hat der Arbeitskampf am Dienstag nach Angaben der DAG „das größte Ausmaß“ seit seiner Ausrufung am Sonntag erreicht. Über 40 bisher nicht gewerkschaftlich organisierte LTU-Mitarbeiter seien spontan der DAG beigetreten. Die Gewerkschaft fordert für die rund 1.300 Beschäftigten neben dem Rationalisierungsschutz verbesserte Mitbestimmungsrechte, Gehaltstarifverträge sowie die Beibehaltung der Flugzulage für das fliegende Personal nach dem 1. Januar 1990. Bis auf eine Maschine wurden bis zum Dienstag mittag alle Flüge ohne wesentlichen Verzögerungen abgewickelt.

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