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Eilkündigung

■ Weserstraße 39 bald endgültig leer / Klingbeil-Gruppe kündigt Nutzungsverträge / Zwei Wochen Galgenfrist

Nun kann es anscheinend nicht schnell genug gehen: Am Dienstag vormittag hatte die Klingbeil-Gruppe einen Bauantrag für das bislang größtenteils ungenutzt leerstehende Fabrikgebäude in der Weserstraße 39 beim Bezirksamt eingereicht. Noch am selben Abend erhielten die Künstler, die einige der Räume als Atelier und Übungsraum angemietet hatten, die Kündigung - per Boten. Bis dahin hatte die Klingbeil-Gruppe sich stets Zeit gelassen, auch wenn das Bezirksamt Neukölln schon seit längerem auf die Vorlage eines Nutzungskonzeptes gedrängt hatte. Mehr als anderthalb Jahre hatte das ehemalige Fabrikgebäude größtenteils leergestanden.

„Zwei Wochen Galgenfrist haben wir noch“, heißt es nun für einen der Mieter, der seit drei Jahren sein Atelier und einen Übungsraum in dem Fabrikgebäude hat. Gegen die Kündigung sind die bisherigen NutzerInnen machtlos. Auch die persönliche Fürsprache bei Bezirksbürgermeister Bodo Manegold (CDU) brachte nichts.

Die Weserstraße war am letzen Wochenende bereits zum zweiten Mal besetzt und geräumt worden. Die offiziellen Nutzer der Weserstraße hatten sich damals den Forderung nach einem Nutzungskonzept angeschlossen. Die BesetzerInnen hatten die Umwandlung der Weserstraße in Wohnraum und ein Kiezkulturzentrum gefordert. Kurz nach der zweiten Besetzung seien jedoch vermietete Räume bereits durch den Eigentümer vernagelt und verrammelt worden, so daß die Nutzer sie nicht mehr hätten betreten können.

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