: Warentester wollen „Umweltteufel“
Berlin (dpa) - Die Stiftung Warentest verlangt eine Kennzeichnung von umweltschädlichen Produkten. Neben dem „Umweltengel“ für saubere Waren solle ein „Umweltteufel“ für schädliche Produkte eingeführt werden. Umweltbewußte Verbraucher könnten dann deutlichen Druck auf Produktionsänderungen in der Industrie ausüben. Als Beispiel nannte der Stiftungsvorsitzende Roland Hüttenrauch die Reaktion der Industrie bei dem Ozonkiller Fluorchlorkohlenwasserstoff (FCKW).
Spraydosen mit dem Treibgas seien fast völlig aus den Verkaufsregalen verschwunden, weil Verbraucher aus Umweltschutzgründen solche Produkte kaum noch kaufen. Die Produktion von FCKW-haltigen Schäumen zur Wärmedämmung oder Polsterung sei hingegen gestiegen.
Hüttenrauch übte auch Kritik an den Verbrauchern. Vielen Menschen sei noch nicht bewußt, daß Batterien, Akkus, Leuchtstofflampen und Kondensatoren nicht in den Mülleimer gehören. Bei Tests seien zum Beispiel in Akkus von Elektrorasierern bis zu 26 Gramm des hochgiftigen Cadmiums gefunden worden. Genug, um über eine halbe Million Liter Trinkwasser zu vergiften.
Von den 113 veröffentlichten Warentests im vergangenen Jahr sei fast ein Viertel mit europäischen Partnerorganisationen ausgeführt worden. Auch mit ungarischen und polnischen Verbraucherorganisationen seien Gespräche über eine Zusammenarbeit geführt worden.
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