: Regal zum Nulltarif?
■ Theaterwerkstätte baute ohne Rechnung für Kultursenatorin Martiny Regal / Martiny: Wollte nur Firma vermittelt haben
Die Werkstätten der Schaubühne haben für die Privatwohnung der Kultursenatorin Anke Martiny (SPD) ein Bücherregal gebaut, ohne daß sie nach eigenen Angaben etwas davon wußte. Eine Rechnung habe sie dafür bisher nicht erhalten. Die Senatorin trat gestern selbst mit dieser Erklärung an die Öffentlichkeit.
Danach fand sie kurzfristig eine zum 1. Juli zu beziehende Dachgeschoßwohnung. Es habe sich als schwwierig erwiesen, eine geeignete Firma zu finden, die für die „schwierig geschnittene“ Wohnung ein Regal so kurzfristig liefern konnte. Deshalb habe Staatssekretär Kirchner den technischen Direktor der Schaubühne gefragt, ob er einen entsprechenden Betrieb vermitteln könne. Dabei habe er gesagt, es käme keinesfalls in Frage, daß das Regal von der Schaubühne angefertigt werde.
Sie habe erst am Donnerstag durch einen an den Regierenden Bürgermeister gerichteten Brief erfahren, daß er das Regal „entgegen dieser Absprache“ doch in der Schaubühne habe herstellen und anschließend bei ihr einbauen lassen. „Eine Rechnung habe ich bisher nicht erhalten, dies aber auf die allgemeine Urlaubszeit zurückgeführt.“ Sie habe sofort den Direktor der Schaubühne zu einer Stellungnahme aufgefordert und darum gebeten, „daß ich raschestens eine marktgerechte Rechnung erhalte“.
dpa
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