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Wo bleibt die Kurdenfrage?-betr.: "Hungerstreik geht weiter", "Türkischer Hungerstreik im Bonner Sommerloch", taz vom 11.8.1989

betr.: „Hungerstreik geht weiter“, „Türkischer Hungerstreik im Bonner Sommerloch“,

taz vom 11.8.89

Ömer Erzeren sollte sich mal klar machen, daß fast 80 Prozent der sich zur Zeit im Hungerstreik befindenden Menschen Kurden und keine Türken sind. Er macht sich nicht einmal die Mühe, die Kurden überhaupt zu erwähnen und umgeht die Kurdenfrage sehr geschickt.

Was uns außerdem mißfällt ist, daß Ihr Auslandskorrespondent nicht auf die Wurzel dieses Hungerstreiks, die in der Kurdenfrage in der heutigen Türkei zu suchen ist, zu sprechen kommt. So entsteht der Eindruck, es seien nur Türken in den Hungerstreik getreten. (...)

Um diesen Menschen zu helfen, muß man sich nicht nur für bessere Haftbedingungen einsetzen, sondern vor allem für die Sache der Kurden. Denn solange das Kurdenproblem in der Türkei nicht gelöst wird, wird es auch weiterhin politische Gefangene und Tote in den türkischen Kerkern geben. Wenn Herr Fourdast in seinem Artikel von Sanktionen gegen die Türkei spricht, dann sollten diese nicht nur eingesetzt werden, um die Haftbedingungen zu verbessern, sondern vor allem, um die menschenunwürdige Behandlung der Kurden durch die türkische Regierung zu beenden.

Union der Studenten und Jugend Kurdistans in Europa (UKSYE), Zweigstelle Berlin

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