Zu kleine Brotdosen

■ Brief an den hessischen Justizminister

Sehr geehrte Herren, mit größter Dankbarkeit haben wir nach siebzigjährigen Bemühungen die von höchster Stelle angeordnete Ausgabe von Brot- und Butterdosen zur Kenntnis genommen. Eine wahrhaftige Großtat, um die Insassen auf das Leben in Freiheit vorzubereiten. Daran soll nicht gerüttelt werden.

Leider stellt sich nach Ankauf von Hunderten von Dosen heraus, daß sie für die Aufbewahrung von Brot gänzlich ungeeignet sind. Die Dosen sind für die Größe der hier zur Ausgabe gelangenden Brotscheiben bei weitem zu klein, also nicht verwendbar.

Es wird daher vorgeschlagen, dem Einkäufer dieser kleinen Dosen zu einer Dienstbrille zu verhelfen, damit er (sie?) zukünftig bei der Ausgabe von knappen Steuergeldern die rechte Sicht der Dinge bekommt. Da diese Dosen nun bereits im Umlauf sind und um sie ihrem ursprünglichen Verwendungszweck zuzuführen, wird vorgeschlagen, die Bäckerei in Wittlich auf Minibrote umzustellen. Sollte es sich aber bei diesen neuen Brotdosen bereits um sogenannte „Euro„-Dosen für französisches Weißbrot handeln, das 1992 zur Ausgabe gelangen soll, ist dieser Verbesserungsvorschlag hinfällig.

Ich danke für Ihr freundliches Interesse und wünsche Ihnen bei der Lösung dieser schwierigen Probleme Erfolg.

B.B., Diez