Störfall im AKW Fessenheim

Fessenheim (afp) - Im französischen Kernkraftwerk Fessenheim am Oberrhein hat sich am 11. August ein Störfall ereignet, der vorübergehend zu einem Temperaturanstieg in einem Hilfskreislauf von Block 2 geführt hat. Das bestätigte gestern ein Sprecher des AKW. Die Techniker hätten versehentlich eine Schleuse an einem Hilfskreislauf des in Betrieb befindlichen Block 2 geschlossen, anstatt an Block 1, der derzeit zu einer Zehnjahresinspektion abgeschaltet ist. Der Sprecher räumte ein, daß „ernste Konsequenzen“ nicht auszuschließen gewesen wären, wenn man den Fehler nicht so schnell entdeckt hätte. Entgegen der üblichen Praxis war die Panne nicht der vom oberelsässischen Generalrat eingesetzten Fessenheim-Aufsichtskommission gemeldet worden. Das Kraftwerk unterrichtete lediglich die zuständigen Aufsichtsbehörden in Paris, die den Störfall auf der sechs Stufen zählenden Pannenskala als Störfall der Kategorie 1 einstuften.

Mitte September soll der Block wieder einsatzbereit sein. Bis dahin will auch die vom Generalrat eingesetzte unabhängige Expertengruppe den Vorfall untersuchen. Dieser Gruppe gehören Mitglieder des auf Radioaktivitätsmessungen spezialisierten unabhängigen französischen Instituts CRII -RAD, des Darmstadter Öko-Instituts sowie Professor Luc Gillon von der belgischen Universität Louvain an.