: Negativpropaganda
■ Aktion gegen stadtbekannten Spekulanten beendet Akteure zufrieden / Fete am 25.8. in der Marchstraße
Mit einer neuen und originelle Methode haben die Besetzer der Häuser in der Charlottenburger Marchstraße und des Einsteinufers gegen „Spekulantentum und Wohnraumvernichtung“ protestiert. Seit dem 17.10. haben sie sich mit Transparent, Stand und Flugblätter vor dem Bürohaus der Baufirma Henning von Harlessem in der Fasanenstraße aufgebaut. Damit erzeugten sie freilich Ärger: Zunächst setzte die Firma, denen die beiden besetzten Häuser gehören, mittels herbeigeholter Polizei durch, daß ein Transparent mit der Aufschrift „Die Profitgier von Henning von Harlessem macht viele Menschen obdachlos“ verschwinden mußte. Die tägliche Negativpropaganda nervte den Bauspekulanten dann doch erheblich. Den Verursachern versprach der Immobilien-Hai auch sogleich eine Anzeige wegen Beleidigung.
Einfallsreich ersetzten die „Belagerer“ das inkriminierte Transparent kurzerhand durch ein anderes. Neue Aufschrift: „Diese Plakat ärgert Henning von Harlessem - uns ärgert die Vernichtung von Wohnraum.“ Gegen diesen Spruch hatte auch die täglich aufkreuzende Polizei nichts mehr einzuwenden. Nach einer Woche „Belagerung“ haben die Akteure heute ihren Stand zusammengeklappt und die Aktion beendet. „Wir sind zufrieden“, lautet ihre erste Bilanz. „Immerhin haben wir in der piekfeinen Fasanenstraße über 150 Unterschriften gegen die von Spekulanten betriebene Zerstörung von Wohnraum gesammelt.“ Getragen wurde die Belagerungsaktion vom Verein „Wilde Wutz“, zu dem sich die Besetzer der Häuser in der Marchstraße und des Einsteinufers unlängst zusammengeschlossen. Sie wollen erreichen, daß die besetzten Häuser als Wohnraum erhalten bleiben und nicht, wie geplant, „den Spekulanten als Profitquellen in den Rachen geworfen werden“.
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