Öko-Sheriffs für alle Firmen

Berlin (taz) - Die Grünen haben offensichtlich wenig Vertrauen in die freiwillige ökologische Umorientierung der bundesdeutschen Unternehmerschaft. Deshalb sollen künftig unabhängige und mit weitgehenden Vollmachten ausgestattete Umweltbeauftragte alle umweltrelevanten Unternehmen von innen überwachen. Von jährlich vorzulegenden Umweltberichten und Öko-Bilanzen versprechen sich die Grünen außerdem mehr „ökologische Transparenz“ in den Unternehmen und gegenüber der Öffentlichkeit.

Einen entsprechenden Gesetzentwurf brachte der grüne Angeordnete Eckhard Stratmann gestern in den Bundestag ein. Der Abgeordnete betonte, der Entwurf sei in „enger Abstimmung“ mit entsprechenden Vorschlägen des IG-Metall -Bundesvorstandes erarbeitet worden.

Die Umweltbeauftragten sollen nach den Vorstellungen der Grünen als „AnwältInnen der Umwelt“ von den obersten Landesbehörden, die für die Gewerbeaufsicht zuständig sind, bestellt, aber von den Unternehmen bezahlt werden. Die Firmen sollen außerdem paritätisch besetzte Umweltausschüsse einrichten. Die öffentlich zugängliche Öko-Bilanz soll als wichtigste Elemente eine vollständige Stoff- und Energiebilanz, die Ergebnisse von Umweltvertäglichkeitsprüfungen und eine Übersicht über die Einhaltung der Umweltschutznormen umfassen.

gero