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Folter in Birmas Gefängnissen

■ US-Botschaft berichtet über Inhaftierungen und Mißhandlungen von Oppositionellen

New York (ap) - In birmanischen Gefängnissen werden nach Erkenntnissen der amerikanischen Botschaft in Rangun inhaftierte Oppositionelle gefoltert und mißhandelt. Das berichtete am Samstag die Tageszeitung 'The New York Times‘ unter Berufung auf ein Fernschreiben der Botschaft an die Regierung in Washington. Außerdem seien seit Beginn einer Unterdrückungskampagne gegen RegimegegnerInnen am 20. Juli, dem Jahrestag der Demonstrationen für die Wiedererrichtung der Demokratie in Birma, Tausende von Oppositionellen festgenommen worden. Westliche Diplomaten in Rangun schätzten gegenüber 'ap‘ die Zahl der Inhaftierten auf mindestens 2.000.

'The New York Times‘ zitierte das vom US-Botschafter in Birma, Burton Levin, unterzeichnete Schreiben an das Außenministerium mit den Worten, nach unbestätigten Meldungen der letzten Wochen lägen der Botschaft jetzt „glaubhafte Berichte aus erster Hand“ darüber vor, daß Folterungen, Schläge und Mißhandlungen inhaftierter RegimegegnerInnen in birmanischen Gefängnissen an der Tagesordnung seien. In einigen Fällen habe es schon Todesopfer gegeben. Unter den Oppositionellen, die seit dem 20. Juli festgenommen worden seien, soll sich der Zeitung zufolge die gesamte Führung der Fortschrittlichen Volkspartei (PPP) und alle Mitglieder des zentralen Exekutivausschusses der „Liga demokratischer Verbündeter“ befinden. Die Gefangenen würden mit brennenden Zigaretten, Elektroschocks und Schlägen mißhandelt, schrieb das Blatt weiter. In einigen Fällen seien viele Gefangene in einer kleinen Zelle zusammengepfercht worden, in der kniehohes Wasser gestanden habe. Andere seien tagelang ohne Schlaf und Unterbrechung verhört worden.

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