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Mazda prüft Standort BRD

■ Absatzperspektive wegen Marktsättigung im Ostblock und Dritter Welt / Abkehr vom Massenauto

Helsinki (dpa) - Der japanische Automobilhersteller Mazda plant im Rahmen eines Gemeinschaftsunternehmens eine Produktionsstätte in Europa. Das erklärte der Produktionsvorstand der Mazda-Motor Corp (Hiroschima) Yasuo Tatsutomi. Damit würde Mazda der vierte „Japaner“, der in Europa eine eigene Fertigung aufnimmt.

Bereits heute bauen Toyota, Nissan und Honda in der EG oder haben entsprechende Werke in der Planung. Einen Standortvorteil hat offensichtlich bisher Großbritannien, nachdem sich Premierministerin Margaret Thatcher für eine Ansiedlung wie zum Beispiel von Nissan in einem strukturschwachen Gebiet in Mittelengland eingesetzt hatte. Mazda will bis Ende 1989 entscheiden, mit welchem europäischen Partner zusammengearbeitet und wo die Produktion aufgenommen werden soll. Tatsutomi schließt dabei selbst eine Fertigung im „Hochlohnland“ Bundesrepublik nicht aus. Als Begründung gab er an, daß qualitativ hochwertige Teilezulieferer auf dem deutschen Markt ansässig seien.

Tatsutomi geht bereits von einer Überkapazität in der Automobilproduktion in der Welt aus. Im Mazda-Management sei man deshalb intensiv bemüht, mit Ländern der Dritten Welt und Staaten des Ostblocks ins Geschäft zu kommen. „Nur hier“, so Tatsutomi, „ist Zugewinn in den nächsten Jahrzehnten möglich.“

Zur Zukunft von Mazda stellte der Manager heraus, daß sich sein Unternehmen im Umbruch befindet. Aufgrund des starken Yen, der japanische Produkte auf dem Weltmarkt verteuert, sei man gezwungen, von den Massenfahrzeugen abzurücken. Tatsutomi verwies dabei auf den Wankelmotor im Sportwagen RX 7, mit dem das Unternehmen „satten Gewinn“ einfährt.

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