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Umweltverbände fordern Verbot von PVC-Verpackungen

Bonn (dpa) - Das Verbot von Verpackungen aus Polyvinylchlorid (PVC) und eine Kennzeichnungspflicht für alle anderen Artikel aus diesem Massenkunststoff haben Umwelt- und Verbraucherverbände am Dienstag in Bonn gefordert. Sie begründeten ihre Forderung mit der hohen Umweltbelastung durch diesen Kunststoff. So werde PVC beim Verbrennen mitverantwortlich für die Dioxinbelastung der Luft gemacht.

Außerdem könne PVC häufig nur in Kombination mit anderen Chemikalien wie Weichmachern oder schwermetallhaltigen Stabilisatoren eingesetzt werden, hieß es in einer Erklärung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) und der Naturfreunde. Es bestehe der Verdacht, daß der Weichmacher DEHP krebserzeugend sei. Er wie andere PVC -Weichmacher seien heute im Blut des Menschen ebenso zu finden wie in Nahrungsmitteln, Luft, Gewässern und Böden. Darüber hinaus trügen PVC-Produkte zum Anwachsen der Müllberge bei, da der Kunststoff nur sehr langsam verrotte.

Die Bundesbürger gelten mit einem Jahresverbrauch von 20 Kilo PVC pro Kopf als „Weltmeister“. Die Weltproduktion belaufe sich inzwischen auf etwa zwölf Millionen Jahrestonnen, wovon rund vier Millionen in Westeuropa hergestellt würden. Haupteinsatzgebiete des umstrittenen Kunststoffs sind Hoch- und Tiefbau sowie die Verpackungsindustrie.

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