piwik no script img

Waldbrände bedrohten ganze Städte

Olbia/Marseille (dpa/afp) - Die Zahl der Opfer der jüngsten verheerenden Waldbrände im Nordosten der italienischen Insel Sardinien stieg am Dienstag auf elf. Unter den Toten befindet sich nach Angaben der Behörden auch eine 38 Jahre alte Bundesbürgerin. Sie starb am Dienstag morgen in einem Krankenhaus von Turin. Ihr Ehemann liegt mit erheblichen Brandverletzungen im gleichen Hospital. Namen und Adressen der Deutschen wurden nicht angegeben.

Am Montag abend waren in dem Flammenmeer in der Nähe von San Pantaleo acht Menschen - unter ihnen drei Kinder - in zwei Autos ums Leben gekommen. Mehrere Menschen wurden nach Angaben der Polizei bei den Bränden verletzt. Viele Touristen mußten von Campingplätzen und aus den Hotels fliehen. Die Menschen aus den Orten Cugnana Verde und Portisco wurden wegen der Brände - zum Teil mit Schiffen evakuiert.

Die Hafenstadt Olbia war für Stunden von der Umwelt fast abgeschnitten, zudem fiel der Strom aus. Tausende von Fahrzeugen stauten sich in den Ausfallstraßen der Stadt. Auch am Dienstag waren die Feuer nicht unter der Kontrolle der Feuerwehren sowie der Zivilschutzeinheiten und der eingesetzten Soldaten.

Die heftigen Waldbrände in Südostfrankreich und auf Korsika haben binnen 24 Stunden 5.000 Hektar Wald und Buschland verwüstet. In dem betroffenen Gebiet waren am Dienstag rund 26.000 Feuerwehrleute und freiwillige Helfer in höchster Einsatzbereitschaft. Ein 29jähriger kam am Montag bei der Brandbekämpfung auf Korsika ums Leben. Seit Beginn des außergewöhnlich trockenen Sommers haben die häufig auf Brandstiftung zurückzuführenden Brände bereits zwölf Tote und 29 Verletzte gefordert. Auch am Montag und in der Nacht zum Dienstag wurden mehrere Feuerwehrleute bei der Brandbekämpfung verletzt, einige davon schwer.

Am Montag abend wüteten mutmaßlich gelegte Brände, die sich bei starken Windböen von bis zu 130 km/h rasch ausbreiteten, auch in der Großstadt Marseille. Über ein Dutzend Häuser brannten nieder, in zwei Stadtvierteln im Nordosten mußten zahlreiche Bewohner evakuiert werden. Die Löschmannschaften kämpften mit 600 Mann und 400 Fahrzeugen gegen mehr als 40 Brandherde. Sechs Feuerwehrleute wurden verletzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen