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1. September 39/89

Gedenkveranstaltungen zum 50. Jahrestag des deutschen Überfalls auf Polen:

5.45 Uhr: Denkmalsenthüllung für die Opfer der Nazi-Justiz, darunter 500 zum Tode verurteilte Deserteure. Am ehemaligen Reichskriegsgericht (jetzt Kammergericht) in der Witzlebenstraße 4-5 in Charlottenburg. Es sprechen u.a. der Vorsitzende der Humanistischen Union, Ulrich Vultejus, Prof. Heinrich Scheel von der Akademie der Wissenschaften in Ost -Berlin und der Berliner Totalverweigerer Gerhard Scherer.

Glockenläuten und Andachten in allen evangelischen Kirchen.

10.30 Uhr: Kranzniederlegung der Deutsch-Polnischen -Gesellschaft in der Gedenkstätte Plötzensee.

11 Uhr: Provisorisches Museum auf dem ehemaligen Gestapo -Gelände am Martin-Gropius-Bau.

Kranzniederlegung der Bezirksversammlung im Rundhof des Rathauses Wilmersdorf

Zwei Ausstellungseröffnungen im Anti-Kriegs-Museum in der Genter Straße 9 im Wedding. Schulsenatorin Volkholz eröffnet die Austellungen Wirtschaft und Krieg und Kinder malen den Krieg. Das Museum ist täglich geöffnet von 16 bis 20 Uhr.

11.30 Uhr: Gedenktafelenthüllung in der Tiergartenstraße 4, gegenüber der Philharmonie zur Erinnerung an die 200.000 Opfer der nationalsozialistischen Euthanasiemorde. In der Tiergartenstr. 4 wurde der erste Nazi-Massenmord organisiert - und nach der Adresse benannt: „Aktion T 4“. Zur Feierstunde werden sprechen: Kultursenatorin Anke Martiny, Ellis Huber, Präsident der Ärztekammer Berlin, Jürgen Karwelat von der Geschichtswerkstatt.

12 Uhr: Kranzniederlegung auf dem Britischen Militärfriedhof an der Heerstraße durch Bürgermeisterin Stahmer

15 Uhr: Symbolische Grundsteinlegung für das „Aktive Museum“ auf dem Prinz-Albrecht-Gelände am Martin-Gropius-Bau. Sie soll die Forderung der nach einem „aktiven und kritischen“ Museum zu Faschismus und Widerstand in Berlin unterstreichen. Von dort aus Schweigemarsch zur:

16.30 Uhr: Kranzniederlegung des DGB am Sowjetischen Ehrenmal an der Straße des 17. Juni.

17.30 Uhr: Gedenken an die Polnische Division, die sich an der Befreiung Berlins beteiligte. Siegessäule, Großer Stern.

18.30 Uhr: Treffen am Ernst-Reuter-Platz zum Gedenkmarsch zur großen DGB-Abschlußkundgebung am Breitscheidplatz.

19.30 Uhr: Eröffnung der Ausstellung „Deserteure 1914-1989: Zwischen Fahnenflucht und Totalverweigerung“ (bis 15.10.) in der Elefantenpress-Galerie, Oranienstraße 25, Berlin 36. Es sprechen der 50.000ste Kriegsdienstverweigerer in Berlin, Heiko Streck und der Kriegsdienstverweigerer Gerhard Scherer, der nach West-Deutschland ausgeliefert werden soll. Für Internationale der Kriegsdienstverweigerer (IDK) spricht Joachim Schmitt-Sasse; für den Landesjugendring Berlin spricht dessen 1. Vorsitzender Axel Schmidt. Zur Ausstellung erscheint das Buch „Achtung, Fertig, Los Vorkrieg 1935-39“ bei ElefantenPress (29,80 Mark).

20 Uhr: Mahnfeuer der SPD auf dem Hahneberg in Spandau.

Veranstaltung 1989 - Rückfall in Vorurteile? der Deutsch -Polnischen Gesellschaft im Otto-Braun-Saal der Staatsbibliothek. Es sprechen Historiker und Schriftsteller.

Ökumenischer Bußgottesdienst in der Kaiser-Wilhelm -Gedächtnis-Kirche.

Außerdem plant der Polnische Sozialrat um 16 Uhr eine symbolische Befreiung des Geländes der ehemaligen Polnischen Botschaft an der Ecke Kurfürstenstr.

Veranstaltungen auch im Literaturhaus, im Arsenal-Kino, im Käthe-Kollwitz-Museum, in der Akademie der Künste, in der Berliner Geschichtswerkstatt und bei der Berliner Autorenvereinigung. Das Deutsche Historische Museum hat eine Ausstellung, eine Filmreihe und Diskussionen im Programm. Informationen unter Telefon 32 90 11.

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