: Behindert
■ TAZ.INTERN
Jutta Rosbach vom Norddeutschen Rundfunk rief gestern bei uns an und beschwerte sich über unsere Eigenwerbung vom gleichen Tag. In der Serie „Was sind das eigentlich für Leute, die diese Zeitung machen?“ hatte Kultur-Layouterin Gabi gekalauert, sie arbeite bei der taz, „weil es in anderen Behindertenwerkstätten noch schlimmer ist“. Eben diese anderen Behindertenwerkstätten würden dadurch diskriminiert, befand die NDR-Frau. Was sie nicht wissen konnte: die Layouterin ist schwerbehindert (90 % Grad der Behinderung) (und Rundfunkgebührenbefreiung! d.L.) und beurteilt (staatliche) Behinderteneinrichtungen als eher behindertenunterdrückend statt -helfend: „Da wird mensch doch nur ausgenutzt und als unmündiges Kind behandelt.“ Auf ihre persönliche Arbeitssituation anspielend, bezeichne sie die taz „als etwas bessere Behindertenarbeitsstätte“, und die Kollegen, die nicht völlig humorlos seien, würden den Vergleich auch gelassen hinnehmen.
PS: Die in der Werbung ebenfalls erwähnten therapeutischen WGs haben sich bisher nicht beschwert.
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