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Noch gefährlicher

REP-Chef Andres mußte gehen  ■ K O M M E N T A R

Es kam, wie es kommen mußte. Parteichef Andres und mit ihm seine Kamarilla werden in die Wüste geschickt. Zu tumb und plump war der Underdog Andres mit dem umgegangen, was er für Macht hielt.

Noch am 8.Juli auf dem zweiten Landesparteitag haben über die Hälfte der 350 Parteitagsdelegierten frenetisch seine Wiederwahl gefeiert: „Andres ist einer von uns.“ Aber letztendlich ging er doch wohl allen auf die Nerven. Es hat einen Aufstand an der Basis gegeben - „Der benimmt sich wie ein Diktator.“

Schönhuber war es am 8.Juli anzusehen, daß er lieber einen anderen an der Parteispitze gehabt hätte: Carsten Pagel. Der Bundeschef schreibt gerade das Parteiprogramm um - es soll „geschliffen“ werden, sagt er. Andres, der Rabauke, stört unser Gespräch mit der CDU, hieß es bereits gestern in der Bundeszentrale der rechtsradikalen Partei. Der Nachfolger für Andres dürfte feststehen. Er heißt Carsten Pagel. Der eloquente junge Mann ist stramm rechter Gesinnung, verfügt über beste Drähte zur Berliner CDU und bringt das mit ein, was Schönhuber jetzt für die Partei fordert: ein Stückchen Intellektualität. Auch das muß sein, wenn man mit der CDU/CSU koalieren will. Andres war ein Würstchen - Pagel ist gefährlich.

Till Meyer

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