: „Freiheit“
Bei Eurer wirklich blindwütigen Begeisterung für alle , die in Osteuropa antikommunistisch agieren, fällt mir auf, daß Ihr es wie der Teufel das Weihwasser scheut, konkret über die inhaltlichen Alternativen dieser Kräfte gegenüber den natürlich reformbedürftigen Verhältnissen dort zu schreiben. Hinter den Begriffen „Demokratisierung, Liberalisierung, Freiheit“ usw., die Ihr inzwischen genauso ungeniert, undefiniert und inflationär verwendet wie jede x -beliebige rechte Postille (wozu ich Euch nicht zähle), die damit nur die hiesigen Zustände gesundbeten will, lassen sich natürlich trefflich die peinlichen kleinen Details verstecken.
Gespannt also warte ich auf Eure Artikel: „Solidarnocs und die Quotierung, die Abtreibung, das SDI-Projekt der USA, die Weltlichkeit des Schulsystems, Freie Marktwirtschaft/Arbeitslosigkeit, Ökologie, die Solidarität mit dem ANC in Südafrika, dem freien Nicaragua“ etc. Sicherlich seid Ihr mit mir der Meinung, daß all diese Fragen bei dem Patriarchen Walesa, der nach eigener Aussage den Kapitalismus restaurieren will (Interview mit 'Il Messagero‘, Rom), während seine Frau zu Hause die bisher acht Kinder großzieht, und einem Ministerpräsidenten, der sich seine Instruktionen beim Vatikan holt, in besten Händen sind.
Henning Köster, Marburg
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