: Kolumbien liefert Dealer an die USA aus
■ Nach der Abschiebung von Eduardo Martinez Romero wird eine weitere Verschärfung des Drogenkrieges erwartet
Bogota (dpa) - Kolumbien hat trotz massiver Drohungen der Drogenmafia in der Nacht zum Donnerstag den Finanzchef des berüchtigten Kokain-Kartells von Medellin, Eduardo Martinez Romero (31), an die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Das gab die Polizei in Bogota bekannt. Romero, der nach offiziellen Angaben noch in der Nacht ausgeflogen wurde, steht in den USA ein Gerichtsverfahren wegen Transaktionen von Millionensummen aus dem Drogengeschäft bevor.
In Kolumbien wird nun eine Verschärfung im Kokainkrieg erwartet. Die Drogenbosse hatten nach dem Start der landesweiten Antirauschgiftrazzien am 18. August damit gedroht, für jeden an die USA ausgelieferten Kolumbianer zehn hohe Justizbeamte und fünf amerikanische Staatsbürger zu ermorden.
Jüngstes Opfer des Rauschgiftkrieges wurde in der Nacht zum Donnerstag die Anwältin Luz Amparo Gomez Serna, die einen heute mit der amerikanischen Drogenbehörde DEA zusammenarbeitenden Kolumbianer vertritt. Die 30jährige Anwältin wurde nach ersten Berichten im Norden von Bogota auf offener Straße in ihrem Auto von einem Unbekannten erschossen. Der Mandant der Anwältin, Angel Gaitan Mahecha, war offenbar eine der Hauptfiguren in einer Auseinandersetzung rivalisierender Rauschgift- und Smaragdhändler-Clans in Kolumbien.
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