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EG-Grüne schaffen Frauenbüro ab

Brüssel (taz) - Bei ihrer Fraktionssitzung hat die grüne Fraktion gestern ihr Frauenbüro, das einzige einer im Europaparlament vertretenen Partei, abgeschafft. Das grüne Frauenbüro, dessen Arbeit auch von anderen Fraktionen mit Neid beobachtet worden war, wird seine politisch-anregende Funktion verlieren. Anstelle von bislang drei Mitarbeiterinnen, die für viele alternative, grüne und auch sozialistische Frauen Anlaufstelle waren, soll es ab sofort nur noch eine Stelle geben. Diese Mitarbeiterin soll in Zukunft lediglich technische Zuarbeit für den Frauenausschuß im Europäischen Parlament machen. „Die Frauenpolitik“, so eine sichtlich enttäuschte Birgit Gramon-Daiber, Abgeordnete der AL aus Berlin, „hat für die Grünen keine Priorität mehr.“

Nationalistische Interessen und persönliche Profilierungswünsche gewinnen in der grünen Fraktion an Boden. Es herrscht ein tiefes Mißtrauen von seiten der neuen Abgeordneten. Die neuen Abgeordneten mißtrauen offensichtlich der alten Garde und versuchen den totalen Neuanfang. Neben der Abschaffung des Frauenbüros bedeutet dies zur Stunde eine Rückkehr zu hierarchischen Arbeitsstrukturen und die Abkehr vom Einheitslohn.

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