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Militär in der Heide blockiert

■ Erste Demonstration gegen britisches Manövergebiet / Für ungestörte Heideblüte

Zum ersten Mal seit Kriegsende haben am Freitag Bewohner des Heidekreises Soltau-Fallingbostel auf offener Straße gegen die militärischen Übungen der britischen Rheinarmee protestiert. Rund 150 Bürger und Vertreter betroffener Fremdenverkehrsvereine blockierten mit einem britischen Gummipanzer eine Panzerbrücke an der B 3 in der Nähe von Schneverdingen.

Da die Demonstration Tage zuvor bei den deutschen Behörden angemeldet worden war, waren die Briten einem Zusammentreffen aus dem Weg gegangen und

hatten 450 Kettenfahrzeuge und 500 Radfahrzeuge am Abend zuvor in Dannenberg an der Elbe verladen. Die Spruchbänder mit der Forderung: „Gebt der Heide ihre Ruhe und uns und unseren Gästen auch“ wurden somit lediglich vom britischen Verbindungsbeauftragten in Soltau, William Konney, und zahlreichen deutschen und britischen Polizeibeamten zur Kenntnis genommen.

Anlaß für den Protest, der quer durch alle Parteien geht und vom Landkreis Soltau-Fallingbostel unterstützt wird, war die jüngste Übung der Briten. Diese dürfen

seit 30 Jahren in einem bewohnten 345 Quadratkilometer großen Gebiet zwischen Soltau und Lüneburg ganzjährig üben. Zur Vorbereitung der Nato-Übung „Samthandschuh“ hatten die Rheinarmeetruppen seit dem 4. September in der Heide ein Manöver abgehalten, an dem sich 3.000 Soldaten mit 136 Kampfpanzern, 328 Schützenpanzern, Geschützen und 500 Radfahrzeugen beteiligten. Die Fremdenverkehrsvereine, die wegen der Heideblüte Hochsaison verzeichnen, sprachen von einer „noch nie dagewesenen Provokation“.

dpa

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