: Theater-Haus-Krach
■ Ein Blick hinter die Bremer Kulisse: Theater heute
Der Konflikt um das Engagement des DDR-Regisseurs Heinz-Uwe Haus, als Haus-Regisseur am Bremer Theater verpflichtet, scheint beigelegt. Der Brief, der Haus die Qualifikation absprach, ist zurückgenommen: Generalintendant Richter „unterstreicht den internationalen Ruf des Regie-Gastes aus der DDR“, steht in der schlichtenden Bekanntmachung. Aber wie die Arbeit von Haus weitergehen kann, dessen Vorbereitung von Brechts Arturo Ui in den Papierkorb geworfen wurde, dessen Maskenbildner unverrichteter Dinge abziehen mußte, steht in den Sternen. Für das Brecht-Stück (Premiere: 6. 10) führt nun ein Kollektiv von drei Schauspielern (Wolfgang Pauls, Ilja Richter,
Andreas Grothgar) Regie. „Aus spielplantechnischen Gründen“, sagt die Bekanntmachung, soll Haus auch Euripides‘ „Hekabe“ nicht inszenieren. Man bedauere die „Irritationen“, die im Theater und in der Öffentlichkeit entstanden sind, hat Heinz -Uwe Haus im Interesse seines weiteren Engagements unterschreiben müssen.
Obwohl sich die Schauspieler nicht äußern, wollen wir versuchen, ein wenig hinter die Kulissen zu leuchten. Hilfreich dabei ist ein anonymer Text in „Theater-Heute“ zur Theater-Konzeption, dessen Autor am Bremer Theater bekannt ist: Florian Parbs, Regieassistent von Andras Fricsay. Heinz -Uwe Haus hat sich im Interview ein wenig in sein Konzept schauen lassen.
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