piwik no script img

Bush will US-Soldaten nach Peru schicken

■ 'Washington Post‘ berichtet von geheimem Teil des Anti-Drogen-Plans / US-Rauschgiftfahnder kritisiert Militärhilfe

Washington (ap) - Präsident George Bush soll den Einsatz von US-Soldaten in Kokaanbaugebieten in den peruanischen Anden genehmigt haben. Wie die 'Washington Post‘ am Sonntag berichtete, dürfen US-Soldaten laut Anordnung des Präsidenten künftig Patrouillen der peruanischen Sicherheitskräfte im Huallagua-Tal begleiten. Zudem sei geplant, mehrere hundert Militärberater nach Peru, Kolumbien und Bolivien zu entsenden. Die Anweisungen seien Teil der amvergangenen Donnerstag von Bush bekanntgegebenen Anti -Drogen-Initiative, hätten aber geheimgehalten werden sollen, berichtete die Zeitung.

Die US-Soldaten sollen in als sicher geltenden Gebieten im oberen Huallagua-Tal eingesetzt werden. In Washington hatte es bisher geheißen, die dicht bewaldete Region werde von der Guerilla kontrolliert. Laut Bushs Direktive sollten die US -Soldaten nicht an Kampfeinsätzen teilnehmen. Sie könnten aber „Routinepatrouillen“ begleiten, heißt es in der 'Washington Post‘. Ein Dutzend Militärberater hat bereits seit zwei Jahren bei der Ausbildung von Rauschgiftfahndern in Bolivien mitgewirkt, doch durften diese Berater ihre Stützpunkte in Chapare nicht verlassen.

Unterdessen kritisierte ein namhafter Mitarbeiter der US -Rauschgiftfahndung die von den Vereinigten Staaten bisher geleistete Hilfe an Kolumbien. Wichtige Bestandteile der bisherigen Lieferungen taugten nicht für den Einsatz gegen Rauschgiftlabors und Kokaanbauer. So seien etwa die gelieferten A-37-Flugzeuge für den Einsatz gegen Kokaplantagen nicht geeignet. Die Erdkampfunterstützungsflugzeuge, die bei großer Beweglichkeit erhebliche Bombenlasten tragen können, könnten aber bei einem Buschkrieg gegen die Guerilla gute Dienste leisten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen