: Zimmermann - ein Herz für Trabis
■ Die berühmt-berüchtigten Zweitakter-„Trabants“ aus der DDR erhalten freie Fahrt im Westen
Berlin (taz) - Ausnahmen sind das Gebot der Stunde. Bundesverkehrsminister Zimmermann will sich dafür stark machen, daß die DDR-Aussteiger ihre Zweitakt-Kisten auch im goldenen Westen fahren und verkaufen dürfen. Eigentlich dürften die Fahrzeuge der berühmt-berüchtigten Marken „Trabant“ und „Wartburg“ gar nicht zugelassen werden: vor allem, weil sie gegen die Abgasvorschriften verstoßen. Für Kfz-Freund Zimmermann ist es aber „ein Gebot der Menschlichkeit und der Zusammengehörigkeit“, hier eine Ausnahme zu machen. Eine Umrüstung der Dreckschleudern sei wenn überhaupt - nur mit einem Aufwand möglich, der den Fahrzeughaltern nicht zuzumuten wäre. Schließlich: „Unsere Landsleute beginnen bei Null.“
Für das Glück, auf westdeutschen Straßen fahren zu dürfen, hat das Bonner Innenministerium gesorgt. Es schloß eine zehn Tage gültige Pauschalversicherung für die fahrzeugbewehrten DDR-Aussteiger ab. Und wie die ADAC-Geschäftsstelle zu berichten weiß, kann der Trabi dann komplikationslos bei allen Zulassungsstellen umgemeldet werden.
Die ungarischen Zollbehörden wollen die zurückgelassenen Autos für ihre Besitzer aufbewahren. Sie würden dann zurückgegeben, wenn sich der BRD-Neubürger als Besitzer ausweisen kann. Nach 'ap'-Berichten sollen etwa 6.000 bis 7.000 DDR-Fahrzeuge in Ungarn auf ihre Ausreise warten.
wg.
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