: Foto: "Schöne Männer sind in"
Schöne Männer sind in. Wassertreten allein hilft dabei ebensowenig wie ein akurat nach rechts und links gebürsteter Schnauzbart. Da müssen echte Fachleute ran, um den von Natur aus häßlicheren Part der Menschheit künstlich zu veredeln. Die Frisörinnung weiß um diesen neuen Trend ebenso wie die Kosmetikerinnen, die Visagisten, Brillendesigner, Duftwasserhersteller und Fitneßcenterbesitzer. Selten sind so viele ehemals ungepflegte Männerhaare geschnitten, gekräuselt, getönt, gefönt, gesträhnt und abrasiert worden, während dem Quellbauch mit Diätplan und Sportgeräten zu Leibe gerückt wird. Die Herrenausstatter präsentieren gewagte Ensembles nicht nur zum Über-, sondern auch zum Drunterziehen. Brave Söhne verweigern ihren Müttern den Gehorsam und tauschen die bedruckte Feinrippwäsche, die sie regelmäßig zum Geburtstag und zu Weihnachten geschenkt bekommen, gegen knappe Männerdessous, seidene Boxer-Shorts, Einteiler mit raffiniertem Ausschnitt oder bauchfreie Leibchen aus. Ob es sich bei dem neu erwachten Schönheitskult um „Raubbau an der wild und freiwachsenden Männernatur“ handelt, wie der 'Spiegel‘ meint, um einen geschickten Werbefeldzug zur Eroberung neuer Märkte, oder ob dabei auch ein neues Rollenverständnis des Mannes zum Vorschein kommt, dem versucht Heidi Adams heute abend in ihrem Film Der schöne Mann auf die Spur zu kommen. 20.15 Uhr, ARD
Foto: Ulrich Baatz, Antrazit
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